Frankfurter Fanliebling Martin Hinteregger macht Geschäfte mit Rechtsextremen
Eintracht Frankfurts Martin Hinteregger ist auch neben dem Platz umtriebig. Unter anderem macht er wohl Geschäfte in seiner österreichischen Heimatgemeinde. Recherchen zeigen, dass er dabei mit einem Rechtsextremen kooperiert.
Eintracht Frankfurts Verteidiger und Fanliebling Martin Hinteregger befindet sich in einer geschäftlichen Beziehung mit dem österreichischen Rechtsextremen Heinrich Sickl. Das decken Recherchen des Journalisten Michael Bonvalot auf, deren Ergebnisse er auf seinem Blog "Standpunkt" veröffentlicht hat.
Demnach ist Sickl gleichberechtigter Gesellschafter der "Hinti Event GmbH", über die Hinteregger als weiterer Gesellschafter eine Fan-Veranstaltung in seinem Heimatdorf Sirnitz organisiert. Mit dem "Hinti-Cup", einem Fußballturnier samt Musikfestival, möchte sich Hinteregger bei Fans der Frankfurter Eintracht für ihre Unterstützung bedanken. Veranstaltungsort ist das Sirnitzer Schloss Albeck. Dessen Besitzerin ist Sickls Mutter Elisabeth – ihres Zeichens ehemalige Bundesministerin der rechtspopulistischen FPÖ.
Sickl mit jahrzehntelanger rechtsextremer Karriere
Heinrich Sickl ist seit Jahrzehnten im deutschsprachigen Rechtsextremismus vernetzt. Mit 17 Jahren war er Mitglied der verbotenen deutschen Neonazi-Organisation "Nationalistische Front", später Unterstützer der neofaschistischen "Identitären Bewegung" sowie Kärntner Ansprechpartner des rechtsextremen Think-Tanks "Institut für Staatspolitik". Zudem trat der einstige Grazer FPÖ-Gemeinderat publizistisch als "vertretungsbefugtes Organ" des rechtsextremen Magazins "Freilich" sowie bei der Identitären-Plattform "Tagesstimme" auf.
Hinteregger distanziert sich: "Möchte lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen"
Da Hintereggers Heimatdorf Sirnitz nur 300 Einwohner zählt und zudem Vater Franz Hinteregger die Leitung des Gemeindeamts innehat, ist es so gut wie auszuschließen, dass der 29-jährige Europa-League-Sieger nicht informiert sein dürfte, mit welcher Person er sich dort für eine Zusammenarbeit entschieden hat.
Hinteregger meldete sich am frühen Donnerstagnachmittag zu Wort und distanzierte sich von Sickl und jeglichen rechten Tendenzen. Der Fußballer schrieb bei Instagram: "Ich habe keine Kenntnisse über vergangene oder zukünftige Aktivitäten seitens der Familie Sickl, ich möchte lediglich ein Fußballturnier stattfinden lassen, und mehr nicht." Die Geschäftsbeziehung zur Familie Sickl werde er aufgrund des aktuellen Wissensstandes mit sofortiger Wirkung abbrechen.
"Ich habe durch meine Zeit im Profifußball und auch privat Freunde auf der ganzen Welt, und weise Anschuldigungen, dass ich rechts orientiert bin klar ab, und setze mich weiter gegen jegliche Art der Diskriminierung ein", stellte er abschließend klar.
- Instagram-Account @martin.hinteregger13
- Standpunkt: "Die rechten Verbindungen des Martin Hinteregger"