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FC Bayern und Hasan Salihamidzic: Dann fliegt ihnen alles um die Ohren


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Zukunft von Salihamidzic
Dann fliegt ihnen alles um die Ohren

  • Florian Wichert
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

16.05.2022Lesedauer: 1 Min.
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Sportvorstand Hasan Salihamidzic. (Quelle: t-online)
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Hat sich Salihamidzic im Fall Lewandowski verzockt? Die Kritik an Bayerns Sportvorstand wird wieder lauter – und sein Vertrag läuft aus.

Seit fünf Jahren ist Hasan Salihamidzic Sportchef beim FC Bayern, seit zwei Jahren im Vorstand. Seine Arbeit wurde dabei in der Öffentlichkeit überwiegend kritisch beäugt, bedingt durch einige missglückte Transfers, einen Dauerstreit mit dem früheren Trainer Hansi Flick oder unglückliche Stellungnahmen.

Nun rückt das Vertragsende von Salihamidzic 2023 näher, während er mal wieder besonders stark in der Kritik steht. Grund ist der Wechselwunsch von Weltfußballer Robert Lewandowski nach acht Jahren beim FC Bayern.

Salihamidzic und der Klub wollten dem Bundesliga-Torschützenkönig nur einen Vertrag über ein weiteres Jahr bis 2024 anbieten und arbeiteten parallel an einem Transfer von Dortmunds Erling Haaland. Der entschied sich jedoch für einen Wechsel zu Manchester City – und der enttäuschte Lewandowski will am liebsten sofort weg aus München. Hat sich der Sportvorstand also verzockt?

Braucht der FC Bayern einen neuen Sportchef?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, und Salihamidzic sollte sich das auch selbst eingestehen

Natürlich braucht der FC Bayern einen neuen Sportvorstand. Hasan Salihamidzic ist nicht der richtige Mann. Und wer beim Fanempfang von den eigenen Anhängern – wie am vergangenen Wochenende geschehen – ausgepfiffen wird, sollte sich das auch endlich selbst eingestehen. Ganz sicher: Wenn er im Amt bleibt, fliegt den Bayern der Laden bald komplett um die Ohren.
Seine Transferbilanz ist desaströs. Er holte Lucas Hérnandez für 80 Millionen Euro, Leroy Sané für 60 Millionen, hinzu kamen Bouna Sarr und Marc Roca. Und er lieh Coutinho aus. Keiner schlug wirklich ein.

Außerdem fehlt ihm das Gespür für den richtigen Moment. Salihamidzic ließ die Bayern-Profis vor einem Bundesliga-Spiel in den Kurzurlaub nach Ibiza fliegen und wurde wenig später selbst tanzend in einem Club auf Mallorca fotografiert. Eine Katastrophe für die Außenwirkung des Weltvereins. Ist das noch der FC Bayern?

Salihamidzic ist für diesen wichtigen Job einfach nicht clever genug. Und ihm fehlt das Format für diese Position beim größten Verein Deutschlands.
Die Bayern brauchen jetzt einen seriösen, cleveren, erfahrenen Manager. Einen wie Max Eberl. Einer, der im Hintergrund die Deals abwickelt und sich nicht in der Öffentlichkeit mit ständigen Wasserstandsmeldungen verzettelt.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, Salihamidzic wird jetzt liefern

Der FC Bayern hat offenbar (fast) alles auf die Karte Haaland gesetzt. Mit dem Interesse am Norweger haben die Bosse um Salihamidzic das Risiko in Kauf genommen, Lewandowski zu vergraulen. Sie haben gezockt und verloren. Haaland geht zu Manchester City und Lewandowski will weg.
Na und?
Haaland ist 21, Lewandowski ohnehin 33. Salihamidzic hat damit alles richtig gemacht. Er musste es versuchen und hat an die Zukunft des Klubs gedacht. Lewandowski hat einen Vertrag bis 2023. Bayern muss nun darauf pochen, dass er ihn auch erfüllt – und hat parallel ein Jahr Zeit, einen Nachfolger zu suchen.

Salihamidzic hat sich durchaus gemacht als Sportchef. In seine fünfjährige Amtszeit fallen 14 Titel, darunter der in der Champions League.

Ganz klar: Nicht alle seine Transfers waren Treffer, aber: Mit Alphonso Davies für nur 10 Millionen hat er den vielleicht besten Linksverteidiger der Welt entdeckt und geholt, dazu die Verträge zahlreicher Topspieler für die nächsten fünf Jahre verlängert – von Kimmich, Goretzka oder Coman. Und mit Nagelsmann hat er den perfekten Nachfolger für Hansi Flick verpflichtet.
Sowohl für Nagelsmann als auch für Salihamidzic gilt: Der Druck wächst, sie müssen liefern. Aber genau das werden sie jetzt tun.

Was meinen Sie? Wer hat recht?

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen. Sehen Sie das Format oben im Video oder auch ab 22.30 Uhr im Free-TV im Rahmen von "Bundesliga Analyse" auf Sport 1.

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