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Borussia Dortmund: Marc Schmelzer geht – und mit ihm endet eine Ära


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Ein Ende beim BVB
Der vorletzte Held


Aktualisiert am 14.05.2022Lesedauer: 3 Min.
Marcel Schmelzer: Der Dortmunder ist seit 2008 bei den Profis des BVB unter Vertrag.Vergrößern des Bildes
Marcel Schmelzer: Der Dortmunder ist seit 2008 bei den Profis des BVB unter Vertrag. (Quelle: Kirchner-Media/imago-images-bilder)

Er verkörpert den BVB wie kaum ein anderer: Marcel Schmelzer. Der Dortmunder wird diesen Samstag nach 17 Jahren das letzte Mal als Spieler des Klubs im Stadion sein. Und damit eine Ära beenden.

Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger, Lucien Favre, Edin Terzic und Marco Rose: All diese Trainer des BVB hat Marcel Schmelzer in seinen 14 Jahren bei den Profis von Borussia Dortmund miterlebt. Von 2005 bis 2008 trug er zudem das Trikot der Schwarz-Gelben für die U19 und das der zweiten Mannschaft. Am Samstag wird der Linksverteidiger nun das letzte Mal als Spieler seine Mannschaft anfeuern, denn sein Vertrag läuft aus.

Damit geht der vorletzte "Held" von Jürgen Klopp. Einzig Mats Hummels ist dann noch im Kader der damaligen Meistermannschaft vertreten. Mit Klopp gelang Schmelzer und seinem Team in der Saison 2010/11 der Gewinn der Meisterschaft und eine Spielzeit später das Double aus Pokal- und Meisterschaftstitel. Schmelzer hat die erfolgreichen Zeiten des Klubs miterlebt und mitgeprägt. War Kapitän, bis er 2018, als Favre kam, von diesem Amt zurücktrat.

Rose: "Wird etwas ganz Besonderes"

"Ich wollte einen kompletten Neuanfang. Und ich muss nicht jede Woche öffentlich meine Meinung kundtun, ich benötige das nicht für meinen Seelenfrieden. Ich bin ein Teamplayer und versuche, im Hintergrund alles dafür zu tun, dass wir den maximalen Erfolg haben", sagte Schmelzer 2020 in Bezug auf die Weitergabe der Binde an Marco Reus. Das letzte Spiel, welches "Schmelle" für seinen Verein absolviert hat, war das 0:2 gegen Mainz im Juni 2020. Danach laborierte er lange Zeit an einer Knieverletzung, fiel aus.

Und er wird auch keinen Einsatz am letzten Spieltag bekommen. BVB-Coach Marco Rose erklärte auf der Pressekonferenz vor der Partie: "Schmelle ist seit vier Monaten nicht mehr im Mannschaftstraining. Auch wenn ich ihm das wünsche und ich weiß, wie sehr sich die Fans das wünschen, aber da sind auch versicherungstechnische Sachen im Spiel. Das geht leider nicht. Aber er wird im Stadion sein und es wird etwas ganz Besonderes." Und das hat dieser Mann auch verdient.

Schmelzer musste in der Nationalelf einstecken

Dortmunds Sportlicher Leiter Michael Zorc schwärmte im letzten Jahr über den Verteidiger: "Ein Spieler, der sich um Borussia Dortmund außerordentlich verdient gemacht und sich immer zu 100 Prozent mit unserem – mit seinem – Verein identifiziert hat." 367 Einsätze absolvierte der gebürtige Magdeburger für die Profis des Klubs, dazu kommen 45 Spiele für die U19 und 38 Partien für die zweite Mannschaft.

Aber Schmelzer musste auch einstecken. Trotz Dauerbrenner-Zeit beim BVB reichte es für den Linksverteidiger nicht zur WM-Nominierung im Jahr 2014 durch den Bundestrainer. Schmelzer selbst sagte bei Sky einmal: "Ich habe irgendwann versucht, damit abzuschließen, weil ich gespürt habe, dass es, egal wie ich spielen würde, nicht zu einer Einladung kommt."

Der frühere Bundestrainer Jogi Löw und er hatten nicht den besten Draht zueinander. Löw äußerte auf der Pressekonferenz vor der WM-Qualifikationspartie gegen Irland im Jahr 2012 über den BVB-Spieler: "Er hat gegen Österreich kein gutes Spiel gemacht. Viele Alternativen gibt es jetzt aber auch nicht, also müssen wir mit Marcel Schmelzer die nächsten zwei, drei, vier, fünf Monate weiterarbeiten." Eine Aussage, für die sich der Ex-Bundestrainer später selbst entschuldigte und die er als "sehr, sehr unglücklich" bezeichnete. Das Freundschaftsspiel gegen Chile im März 2014 war sein letzter Einsatz für das DFB-Team, "Schmelle" war kein Teil des Weltmeisterteams.

Moukoko schwärmt von "Schmelle"

Doch in Dortmund lieben sie ihn. Mit seiner Persönlichkeit und seinem Kampfgeist weiß er zu überzeugen. Kein Wunder also, dass die BVB-Verantwortlichen Schmelzer auch in einer anderen Position beim Klub sehen. "Es ist schon jetzt der Wunsch aller handelnden Personen, Marcel Schmelzer im Anschluss an seine Karriere beim BVB einzubinden und ihn nach Kräften dabei zu unterstützen, seinen großen Erfahrungsschatz an den Nachwuchs weiterzugeben", sagte Zorc im vergangenen Jahr. Und für diese Rolle hat er bereits trainiert. So sagte BVB-Nachwuchstalent Youssoufa Moukoko nach langer Verletzungspause zum "Sportbuzzer": "Ich hatte Glück, dass ich meine Reha mit Schmelzer hatte, der hat mich echt jeden Tag motiviert."

Und das Dortmunder Urgestein verriet bereits 2019 im Interview mit dem "Kicker", dass er sich diese Rolle vorstellen könne. Zuletzt hospitierte er für ein paar Tage an der Seite von Ex-Teamkollege Nuri Sahin, der aktuell Antalyaspor in der Türkei trainiert.

Für Marcel Schmelzer schließt sich am Wochenende nach so vielen Jahren und Erfolgen eine Tür. Doch er hat längst die nächste aufgeschlagen.

Verwendete Quellen
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