Investor Windhorst teilt aus Beben bei Hertha – Präsident meldet sich zu Wort
Deutliche Worte von Herthas Investor Lars Windhorst: In einem Interview schießt er gegen Präsident Werner Gegenbauer und ruft die Mitglieder zum Handeln auf. Der hält davon aber wenig.
Herthas Investor Lars Windhorst wurde einen Tag nach dem 3:0-Sieg der Mannschaft gegen Hoffenheim deutlich. Im Interview mit der "Bild" sagte er: "Ich werde in Zukunft nicht mehr mit Herrn Gegenbauer arbeiten. Und deswegen auch von meinem Amt im Beirat von Hertha BSC mit sofortiger Wirkung zurücktreten."
Was das genau bedeutet, erklärte Windhorst auch: "Es heißt nur, dass ich in dem Gremium, in dem ich persönlich Mitglied bin, das ist der Beirat von Hertha BSC, dass ich da zurücktreten werde und einen Vertreter benennen werde, der das für mich macht. Auch um klar zu zeigen: Auf der einen Seite kann und möchte ich nicht mehr mit Herrn Gegenbauer zusammenarbeiten und auf der anderen Seite habe ich persönlich keine Ansprüche oder Ambitionen, mich in den Verein stärker einzubringen. Ich möchte, dass die Vision vom erfolgreichen Hauptstadtverein in den nächsten Jahren in Erfüllung geht. Das ist etwas, das mich antreibt."
"Es muss auf der Mitgliederversammlung etwas passieren"
Ihm sei klar geworden, dass es nicht mehr möglich sei "unter der Führung von Herrn Gegenbauer als Team gemeinsam etwas zu erreichen". Denn Gegenbauer gehe es nicht um Erfolg, sondern um "Machterhalt". Bei der Mitgliederversammlung im Mai müsse daher "etwas passieren".
Der von Windhorst angegriffene Gegenbauer meldete sich kurze Zeit später zu Wort. Bei der "Bild" sagte er: "Unser Verein darf auch diese Aussagen von Herrn Windhorst zurzeit nur zur Kenntnis nehmen. Wir haben in dieser sportlich schwierigen Situation Trainer und Mannschaft versprochen, diese Dinge in den kommenden entscheidenden Wochen, nicht in der Öffentlichkeit zu diskutieren. Sobald der Klassenerhalt endgültig gesichert ist, werde ich unsere Sichtweise deutlich darlegen und wir werden uns faktisch über den Verlauf und das Umfeld des Investments bei Hertha BSC äußern."
"Fredi Bobic ist Opfer dieser schlechten Führung"
Einer, der im Sommer in jedem Fall viel zu tun hat, ist Fredi Bobic. Der Geschäftsführer der Hertha steckt mit seinem Mitarbeiterstab mitten in einem Umbruch im Klub. Bisher mit ausbaufähigem Erfolg. Windhorst nimmt ihn jedoch im Schutz: "Der Fredi Bobic ist teilweise auch mit Opfer dieser schlechten Führung an der Spitze des Vereins. Der hat sich das, glaube ich, auch anders vorgestellt. Er ist gekommen und dachte, es ist Geld da, und dachte, er kann neue Spieler kaufen, und hat festgestellt, er muss erst einmal verkaufen."
Es sei "in der Tat schockierend", dass beim Hauptstadtklub "in kurzer Zeit so viel Geld ausgegeben, verbrannt wurde". Windhorst: "Ich kann und will keine Interna ausplaudern. Aber Sie sehen, dass der Verein, wieder neues Geld braucht, um zu überleben."