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Nach Impfpass-Skandal: Ex-Werder-Coach Anfang noch immer nicht geimpft


Nach Impfpass-Skandal
Darum ist Ex-Werder-Coach Anfang noch immer nicht geimpft

Von dpa, t-online, MEM

20.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Markus Anfang: Der frühere Trainer von Werder Bremen ist noch immer nicht gegen das Coronavirus geimpft.Vergrößern des Bildes
Markus Anfang: Der frühere Trainer von Werder Bremen ist noch immer nicht gegen das Coronavirus geimpft. (Quelle: Martin Hoffmann/imago-images-bilder)

Der Impfpass-Skandal um Markus Anfang sorgte nicht nur bei Werder Bremen für Aufsehen. Inzwischen ist die Strafe gegen ihn rechtskräftig. Er erklärt nun seine Gründe und warum er noch immer "Angst" vor einer Impfung hat.

Der frühere Werder-Trainer Markus Anfang hat sich auch nach dem Skandal um seinen gefälschten Impfpass und der kürzlich rechtskräftig gewordenen Strafe (mehr dazu lesen Sie hier) nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. "Meine gesundheitliche Situation macht es mir nicht leicht, mich impfen zu lassen. Ich habe Angst", sagte der 47-Jährige der "Bild am Sonntag".

"Jeder hat seine persönliche Geschichte. Ich habe selbst schon eine Herzmuskelentzündung hinter mir und ich habe große Angst vor dieser Impfung", sagte Anfang im "Aktuellen Sportstudio" des ZDF. "Ich kämpfe da gegen meine Ängste."

"Keiner kann mir Angst nehmen"

Sein Vater habe 2019 im Stadion nach einem Herzinfarkt mehrmals wiederbelebt werden müssen. "Das habe ich hautnah miterlebt, das macht etwas mit einem." Daher habe er sich weiterhin nicht impfen lassen: "Keiner kann mir die Angst nehmen." Er sei aber aktuell mit mehreren Ärzten in Kontakt und suche nach einer Lösung.

Gegen den Fußball-Trainer waren im November Ermittlungen wegen der Nutzung eines gefälschten Impfpasses eingeleitet worden. Anfang war daraufhin in Bremen zurückgetreten, vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes gesperrt und zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Auch das Bremer Amtsgericht verurteilte ihn zu einer Geldstrafe. Die Nutzung des gefälschten Dokuments bereut Anfang nach eigener Aussage: "Ich habe gelogen. Und dafür möchte ich mich entschuldigen."

Impfpass-Skandal? "Ich wollte Trainer bleiben"

Grund sei gewesen, dass er trotz seiner Angst vor einer Impfung seinen Job als Trainer habe behalten wollen. "Der Ausweis selbst war für mich nicht wichtig. Ich wollte Trainer bleiben, das Ding hat mich nicht interessiert", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi der "Bild". "Ich habe eine Straftat begangen, aber ich kann von mir behaupten, dass ich grundsätzlich kein krimineller Mensch bin", sagte er im "Sportstudio" des ZDF. Und ergänzte: "Ich kann verstehen, dass viele Menschen sauer und enttäuscht sind. Ich würde liebend gerne die Uhr zurückdrehen und diesen Fehler rückgängig machen."

Dass er mit dem gefälschten Impfpass im November noch Karneval gefeiert habe, bezeichnete Anfang als "riesengroßen Fehler". "Es galten die 2G-plus-Regeln an diesem Tag, doch ich habe mich nicht korrekt verhalten. Ich war in der Lüge gefangen und kam da nicht mehr raus", sagte er. Er hoffe, dass er dennoch eine Zukunft im Fußballgeschäft habe. "Natürlich wünscht man sich, dass ein Mensch eine zweite Chance bekommt, aber ich kann das nicht erwarten." Anfangs Sperre wird ab dem 10. Juni zur Bewährung ausgesetzt – dann könnte er theoretisch wieder als Trainer für einen Verein arbeiten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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