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Robert Lewandowski verkaufen? So kann der FCB mit einer Legende nicht umgehen


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Abschied?
So kann Bayern mit einer Legende nicht umgehen

  • Florian Wichert
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

24.01.2022Lesedauer: 1 Min.
Geniales Offensivduo: Robert Lewandowski (l.) und Thomas Müller, hier beim 1:2 gegen Gladbach, harmonieren seit Jahren – aber wie lange noch?Vergrößern des Bildes
Geniales Offensivduo: Robert Lewandowski (l.) und Thomas Müller, hier beim 1:2 gegen Gladbach, harmonieren seit Jahren – aber wie lange noch? (Quelle: ULMER Pressebildagentur/imago-images-bilder)
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Verlängern, verkaufen oder doch auslaufen lassen? Es geht um die Zukunft von Bayern-Star und Weltfußballer Robert Lewandowski, dessen Vertrag nach der kommenden Saison endet.

Droht der Bundesliga etwa der Verlust der beiden besten Stürmer? Dass Dortmunds Torjäger Erling Haaland vor dem Absprung steht, ist nicht neu. Er hat eine Ausstiegsklausel über 75 Millionen Euro in seinem Vertrag und gilt neben dem ablösefreien französischen Weltmeister Kylian Mbappé von Paris St. Germain als heißeste Ware auf dem Sommer-Transfermarkt.

Stand jetzt.

Denn mit dem gerade erneut als Weltfußballer ausgezeichneten Robert Lewandowski vom FC Bayern könnte ein weiterer Hochkaräter auf den Markt kommen. Zumindest berichtete die "Sport Bild" kürzlich, dass sowohl der Verein als auch der Berater des Spielers den Vertrag entweder schnell und vorzeitig über 2023 hinaus verlängern wollen – und einen Verkauf bereits in diesem Sommer anstreben, sollte das nicht gelingen.

Angeblich bietet der FC Bayern derzeit zwei Optionen: eine Vertragsverlängerung um ein Jahr bis 2024 bei gleichbleibendem Gehalt von 24 Millionen Euro brutto. Oder eine Verlängerung um zwei Jahre bis 2025 mit verringerten Bezügen. Lewandowski dagegen wünscht sich dem Bericht zufolge eine noch längerfristige Vereinbarung.

Unklar ist derzeit, welche Rolle Spieler wie Erling Haaland in den Plänen von Bayern München spielen. Angeblich hat der deutsche Rekordmeister ein "grundsätzliches Interesse" bei Haalands Berater hinterlegt und fährt in der Stürmerfrage zweigleisig. Ist das der richtige Weg? Oder:

Sollte der FC Bayern vielmehr alles auf die Karte Lewandowski setzen?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, alle anderen Optionen sind Quatsch

Er ist amtierender Weltfußballer, hat für Bayern 328 Tore in 357 Pflichtspielen geschossen, und er wird aufgrund seines professionellen Lebenswandels noch viele weitere Saisons auf Toplevel spielen. Der Rekordmeister braucht keinen neuen Stürmer, er hat schon den besten. Deshalb muss er Robert Lewandowski zeitnah einen neuen, langfristigen Vertrag anbieten. Möglichst für drei weitere Jahre.

Ein Superstar wie er lässt sich nicht mit Einjahresverträgen abspeisen – und das vollkommen zu Recht. Er zeigt seit acht Saisons Weltklasse-Leistungen für den Verein. Bieten die Bayern-Bosse ihm nun einen Kontrakt für nur eine weitere Spielzeit an, drücken sie ihm gegenüber Misstrauen aus. Das kann er nicht akzeptieren. So geht man auch nicht mit einer Vereinslegende um.

Es wäre auch falsch, wenn Bayern ihn zappeln lässt, weil der Klub auf die Verpflichtung von Erling Haaland hofft. Der Norweger wird von vielen europäischen Topvereinen gejagt. Weshalb sollte er gerade an die Säbener Straße wechseln? Außerdem ist Lewandowski weiterhin eine Klasse besser als er. Einen Ausnahmetorjäger wie ihn wird auch Haaland nicht ersetzen können.

Der größte Fehler aber wäre es, wenn Bayern Lewandowski im kommenden Sommer freiwillig vorzeitig abgibt. Dann kommen die Klubchefs in Teufels Küche. Alle anderen Optionen als eine langfristige Vertragsverlängerung sind einfach Quatsch.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, ein Blankovertrag ist nicht bayernlike

Er ist zweifacher Weltfußballer, sechsfacher Torschützenkönig in der Bundesliga und in der Form seines Lebens. Aber: Lewandowski steht bei Vertragsende 2023 kurz vor seinem 35. Geburtstag. Ihm nun einen Blankovertrag bis 2026 oder 2027 zu geben, ist nicht bayernlike, sondern töricht.

Warum? Weil Lewandowski mit rund 24 Mio. Euro Jahresgehalt der Topverdiener der Liga ist. Dieses Honorar muss er Jahr für Jahr rechtfertigen – genauso wie diverse andere Privilegien, die nicht selbstverständlich sind.

Es ist nämlich nicht ausschließlich sein Verdienst, dass er nach seinem 300. Bundesliga-Tor sogar die Chance hat, den Allzeitrekord von Gerd Müller mit 365 Treffern zu übertreffen. Mit Thomas Müller hat Lewandowski den besten Vorbereiter der Liga-Geschichte hinter sich, dazu geniale Vorlagengeber wie Sané und Coman.

Die helfen nicht nur bei der persönlichen Rekordjagd, sondern auch bei der nach Titeln. Nirgendwo hätte Lewandowski in den letzten Jahren so viele Pokale holen können – und nirgendwo hätte er in den nächsten zwei, drei Jahren so gute Chancen auf weitere. Bei einem Verein, in dem ihm alle maximales Vertrauen entgegenbringen.

Wenn Lewandowski nicht gewillt ist, eines der großzügigen Angebote von Bayern zu unterschreiben, dann darf ein Verkauf im Sommer kein Tabu sein. Erst recht, wenn der zwölf Jahre jüngere Haaland noch auf dem Markt ist.

Wer hat recht?

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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