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FC Bayern: Der Rekordmeister zerstört die Bundesliga – Es ist zum Heulen


Meinung
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Der FC Bayern
Es ist zum Heulen

MeinungEin Kommentar von Robert Hiersemann

Aktualisiert am 15.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Drei Tore zur Herbstmeisterschaft: Serge Gnabry.Vergrößern des Bildes
Drei Tore zur Herbstmeisterschaft: Serge Gnabry. (Quelle: ANDREAS GEBERT/reuters)

Der Rekordmeister macht die Bundesliga kaputt – und zwar ohne es selbst zu wollen. Er ist gefangen in seinem eigenen Erfolg. Was soll man auch tun? Mit Absicht verlieren?

Vorab: Das hier ist kein Bayern-Bashing. Im Gegenteil. Der Verein hat sich diesen Erfolg über Jahrzehnte erarbeitet. Und trotzdem haben wir im deutschen Fußball dadurch ein riesiges Problem.

8.30 Uhr. Redaktionskonferenz.

"Die Bayern können heute Herbstmeister werden. Dazu müssen wir etwas machen."

Stille.

Wir kratzen krampfhaft mittelmäßige Ideen zusammen. Ein Blick in die Runde: "Reicht uns das?" Keine Emotionen. Ratlosigkeit.

"Okay, sprechen wir über Corona."

Diese Situation ist Ausdruck dessen, was viele Deutsche aktuell empfinden, wenn sie an den Bundesliga-Meisterkampf denken: pure Langeweile.


Denn an der Spitze ist alles so klar, dass es fast wehtut. Mehr noch: Es ist zum Heulen! Selbst geschwächte Bayern (hier erfahren Sie alles zum Fall Kimmich) gewinnen weiter. Dortmund, Leverkusen und Co. sind keine echte Konkurrenz. Natürlich holt das Team aus München auch diese Saison die Meisterschaft, es ist die x-te in Folge. Und das mag im Augenblick noch funktionieren.

Aber die Bayern gefährden damit auf lange Sicht das System Bundesliga – und zwar ohne, dass sie es wollen. Denn sie sind selbst in ihrem eigenen Erfolg gefangen, sind genauso Opfer wie alle anderen. Was sollen sie denn auch tun? Mit Absicht verlieren?

Fast wie im Computerspiel

Es ist fast wie früher beim "Bundesliga-Manager" am Computer. Du suchst dir dein eigenes Team aus, der Anfang macht Spaß. Mal gewinnst du, mal nicht, aber du steigerst dich stetig. Doch irgendwann erreichst du diesen Punkt, an dem es kippt. Deine Mannschaft ist so gut geworden, dass du fast alle Spiele gewinnst. Du baust dein Stadion aus, nimmst massig Geld ein, kaufst dir die besten Fußballer der Welt. Keiner kann dich mehr schlagen. Du hast das Spiel gewonnen.

Und es besteht nur ein Unterschied zwischen dem Computerspiel und der aktuellen Situation der echten Bayern. Sollte es in der Realität doch mal sportlich kriseln, kann der Klub sogar noch den Trainer entlassen – der am Computer der Spieler selbst ist –, und holt dafür einen der besten Coaches der Welt, der zu keinem anderen deutschen Klub gehen würde.


Man sollte dem FC Bayern nicht zur Herbstmeisterschaft gratulieren, sondern zum Gesamtsieg in der Bundesliga. Hochachtung vor dieser Leistung!

Aber das ist eben gleichzeitig ein riesiges Problem für den deutschen Fußball.

Man muss den Knopf drücken

Der Meisterkampf ist auch für die nächsten Jahre bereits vorentschieden. Und nur darüber sollte man sich nun Gedanken machen. Kann man daran überhaupt noch etwas ändern?

Beim Computerspiel ist es ganz einfach: Der Reset-Knopf muss gedrückt werden.

Alle Freunde, die Bayern-Fans sind – ob in München, Berlin oder Lübeck –, mögen es mir verzeihen. Aber genau solch einen Knopf bräuchte nun auch die Bundesliga, um den Meisterkampf endlich wieder spannend zu machen.

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