Bundesliga, 4. Spieltag Hertha atmet durch: Erster Saisonsieg – Bochum zu harmlos
Der Hauptstadtklub kann doch noch gewinnen und macht den ersten Dreier dieser Saison klar. Beim VfL Bochum braucht es aber viel Arbeit – ein Spieler setzt früh den Kurs. Kurzzeitig wird es noch mal spannend.
Hertha BSC kann endlich durchatmen. Am vierten Spieltag gab es für die noch punktlosen Hauptstädter endlich den ersten Sieg in dieser Bundesliga-Saison. Beim 3:1 (2:0) bei Aufsteiger VfL Bochum trafen Suat Serdar (37., 43.) und Myziane Maolida (78.), Simon Zoller (59.) machte die Partie nur kurzzeitig noch mal spannend.
"Ich bin froh, dass wir die ersten drei Punkte geholt haben", sagte Matchwinner Serdar anschließend bei DAZN. Mit dem erstem Doppelpack seiner Karriere beruhigte der Neuzugang fast im Alleingang die aufgeregte Stimmung beim hochambitionierten Hauptstadtklub. "Wir können jetzt gut arbeiten, wollen am Freitag nachlegen, dann geht es bergauf", sagte der viermalige Nationalspieler. Am nächsten Spieltag empfangen die Berliner die sieglose SpVgg Greuther Fürth.
Trainer Pal Dardai war einfach nur "stolz auf die Mannschaft, wir waren effektiv, das war sehr wichtig für das Selbstbewusstsein". Aus vier Torschüssen machte die Hertha drei Tore, Bochums Coach Thomas Reis war daher ziemlich bedient: "Die Niederlage tut sehr, sehr weh. Aber ich kann der Mannschaft wenig Vorwurf machen, was die Power angeht."
Bochum hatte die erste Großchance
Die Unruhe in Berlin, die neben dem schlechten Saisonstart auch Dardai mit öffentlichen Äußerungen über seinen möglichen Abgang befeuert hatte, habe man selbst geschaffen, gab der neue Sportchef Fredi Bobic vor Anpfiff zu. Nach zehn Gegentoren in ersten drei Spielen stellte Dardai dann auf eine Fünferkette um.
Gegenüber dem 0:5 vor der Länderspielpause beim Rekordmeister Bayern München hatte der Coach sein Team auch personell umgekrempelt: Gleich auf sechs Positionen veränderte er die Startelf. Beim VfL kam Hertha-Leihgabe Eduard Löwen ausgerechnet gegen den Stammklub zu seinem ersten Einsatz von Beginn an.
Die erste Großchance hatte folgerichtig Bochum: Nach einer Flanke von Elvis Rexhbecaj köpfte Zoller aber am Tor vor bei (19.). Den Gästen gelang im Vorwärtsgang wenig, das hohe Pressing behagte ihnen nicht. Dem VfL fehlte allerdings die Präzision im und um den gegnerischen Strafraum.
Maolida machte alles klar für die Hertha
Eine Einzelaktion brachte die überraschende Hertha-Führung: Serdar ließ mit einem Haken gleich drei Gegenspieler ins Leere laufen und schlenzte den Ball ins lange Eck. Der Ex-Schalker legte gleich das 2:0 nach. Die Bochumer Innenverteidiger Armel Bella Kotchap und Vasileios Lampropoulos behinderten sich am Fünfmeterraum gegenseitig, Serdar nutzte die Verwirrung aus.
Bochum suchte in der zweiten Hälfte noch mehr sein Heil in der Offensive. Zunächst vergab Danilo Soares nach einem Solo (57.), dann traf Zoller nach grandioser Vorarbeit von Gerrit Holtmann. Danach wuchs der Druck stetig, die Gäste rangen um Entlastung – die brachte Last-Minute-Verpflichtung Maolida rund 20 Minuten nach seiner Einwechslung.
- Nachrichtenagentur SID