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Julian Nagelsmann zum FC Bayern? Er muss jetzt ein Zeichen setzen


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Trainersuche beim FC Bayern
Julian Nagelsmann soll kommen – aber nur unter einer Bedingung

  • Florian Wichert
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

20.04.2021Lesedauer: 1 Min.
Leipzig-Trainer Nagelsmann: Löst der Erfolgscoach den aktuellen Bayern-Trainer Hansi Flick ab?Vergrößern des Bildes
Leipzig-Trainer Nagelsmann: Löst der Erfolgscoach den aktuellen Bayern-Trainer Hansi Flick ab? (Quelle: imago-images-bilder)

Der Leipziger Cheftrainer ist einer der heißesten Nachfolgekandidaten von Hansi Flick beim FC Bayern. Aber sollte der 33-Jährige tatsächlich schon in diesem Sommer zum Rekordmeister wechseln?

Als es um den FC Bayern ging, wagte Julian Nagelsmann einen Ausflug in die Welt der Topmodels. "Ich kann mich jetzt auch nicht hier hinsetzen und sagen: 'Ich mach jetzt morgen mit Lena Gercke Schluss' – weil ich noch nie mit ihr zusammen war", sagte RB Leipzigs begehrter Trainer am Sonntag. Übersetzt: Über ungelegte Eier macht sich Nagelsmann keine Gedanken. Doch die Spekulationen über einen Wechsel zum Rekordmeister werden sicher nicht abreißen.

Vor dem RB-Auswärtsspiel beim 1. FC Köln am Dienstag (ab 18.30 Uhr im Liveticker bei t-online) ist die Nachfolge von Bayern-Trainer Hansi Flick, der um seine Vertragsauflösung zum Sommer bittet, auch in Leipzig das große Thema.

Nagelsmann traute sich nicht so wirklich aus der Deckung, wobei er einen Abgang im Sommer zumindest nicht eindeutig ausschloss. Es gebe einfach "keinen neuen Stand", so Nagelsmann. Das Problem: Es gibt noch viele ungelegte Eier. Nagelsmann besitzt noch einen Vertrag bis 2023 ohne Ausstiegsklausel, weshalb ihm Leipzig ohnehin einen Wechsel verweigern kann. Würde RB das tun? Ebenfalls unklar:

Sollte Julian Nagelsmann überhaupt zum FC Bayern wechseln, wenn RB Leipzig ihn gehen lassen würde?

Pro
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Ja, aber Nagelsmann muss eine Forderung stellen

In den nächsten eineinhalb Jahren geht es beim FC Bayern um die Zukunft aller Topspieler. Werden die Verträge von Goretzka und Süle über 2022 und die mit Lewandowski, Kimmich, Gnabry, Müller und Neuer über 2023 hinaus verlängert? Welche Topstars kommen? Wie sieht das Gesicht der Bayern in den nächsten fünf, sechs Jahren aus?

Das ist der perfekte Zeitpunkt für einen neuen Trainer, um die Aufgabe zu übernehmen und mitzugestalten: Julian Nagelsmann. Der ist in Bayern geboren, seine Familie wohnt dort – und er war früher Fan des Rekordmeisters. Nagelsmann ist der logische Flick-Nachfolger: selbstbewusst, charismatisch und vor allem erfolgreich. Er hat RB Leipzig zur Nummer zwei in Deutschland gemacht, das Team letzte Saison ins Halbfinale der Champions League geführt und sich für das nächste Level als Trainer qualifiziert: den FC Bayern.

Nagelsmann muss nur eine Hürde nehmen und seinen Wechsel an eine Bedingung knüpfen: Er braucht das Mitspracherecht bei Personalentscheidungen, das Sportvorstand Hasan Salihamidzic Noch-Trainer Hansi Flick verweigerte. Bekommt er das, weil Salihamidzic als Nagelsmann-Fan gilt? Oder trennt sich Bayern noch vom Sportvorstand? Dann sollte Nagelsmann wechseln. Sonst nicht.

Kontra
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Nein, Nagelsmann muss jetzt ein Zeichen setzen

Hansi Flick verlässt den FC Bayern vorzeitig, Marco Rose und Adi Hütter ziehen Ausstiegsklauseln und Friedhelm Funkel verkündet erst den Renteneintritt, um dann doch wieder in der Bundesliga aufzutauchen. Aktuell wird hitzig über die Vorgehensweisen von Profitrainern debattiert.

Und genau deshalb ist das der perfekte Zeitpunkt für Julian Nagelsmann, um ein Zeichen zu setzen. Der gebürtige Bayer, dessen Vertrag bei RB noch bis 2023 läuft, sollte sich zu seinem Klub bekennen und frühzeitig sagen: Ich bleibe – und das dann auch tun. Damit würde er nicht nur sein eigenes Profil schärfen, sondern auch indirekt eine Kampfansage im Namen von RB Leipzig an den FC Bayern richten: Sieh her, großer Meister, jetzt kommen wir!

Das wäre nicht nur Nagelsmann und seinem Klub zu wünschen, sondern auch ganz Fußball-Deutschland. Denn einen echten Kampf um den Meistertitel – vielleicht ja sogar bis zum 34. Spieltag – könnten wir wohl alle mal wieder gut vertragen.

Mit seinem Wechsel zum Rekordmeister – der sicher irgendwann kommen wird – sollte sich Nagelsmann Zeit lassen. Sein großer Vorteil: Er ist erst 33 Jahre alt. Die Bayern kann er noch trainieren, wenn die meisten seiner aktuellen Kollegen schon lange in Rente sind – und dort dann hoffentlich auch bleiben.

Wer hat recht?

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

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  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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