Bundesliga, 20. Spieltag Gladbach verliert Rhein-Derby! Köln schafft Coup
Die Mannschaft von Trainer Marco Rose muss im Kampf um den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga einen Dämpfer hinnehmen. Im umkämpften Spiel gegen den "Effzeh" setzt es schon früh einen Schock – es entwickelt sich ein Krimi.
Herber Dämpfer für Borussia Mönchengladbach am 20. Spieltag der Bundesliga: Die Mannschaft von Trainer Marco Rose kassierte eine bittere 1:2 (1:1)-Heimpleite im Rhein-Derby gegen den 1. FC Köln und verpasste damit den Sprung unter die ersten Fünf. Elvis Rexhbecaj (3., 55.) wurde mit seinem Doppelpack zum Matchwinner für die Gäste, Gladbachs Florian Neuhaus (16.) konnte nur zwischenzeitlich ausgleichen. Die Kölner atmen damit im Abstiegskampf ein wenig durch, haben auf Platz 14 mit 21 Zählen nunmehr acht Punkte Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze. Gladbach (32 Punkte) bleibt Tabellen-Siebter.
"Wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Wir tun uns gegen die großen Mannschaften leichter, weil wir nicht das Spiel machen müssen. Der Derbysieg tut ganz Köln, den Fans, uns als Verein und uns als Mannschaft unheimlich gut", sagte FC-Keeper Timo Horn beim TV-Sender Sky und fügte hinzu: "So müssen wir in den nächsten Wochen weitermachen. Dann bin ich ganz sicher, dass wir da weiter rauskommen." Rexhbecaj sprach nach dem Pokal-K.o. von einer "Wiedergutmachung" und freute sich auf eine "schöne Busfahrt".
Rexhbecaj schockte die Gastgeber
Defensiv war Gladbach zu Beginn noch ungeordnet, als der Außenseiter überraschend in Führung ging. Zakaria war früh zu weit aufgerückt, was Ondrej Duda einen Steilpass auf Rexhbecaj ermöglichte, der Gladbach-Keeper Yann Sommer keine Chance ließ. Danach hatte die Borussia zwar erheblich mehr Ballbesitz, machte daraus aber zu wenig. Nach einer guten Viertelstunde gelang durch einen von Kölns Jorge Meré ins eigene Netz abgefälschten Weitschuss von Neuhaus immerhin der Ausgleich. Damit war das 19. Bundesligaspiel mit mindestens einem Tor der Borussen perfekt. Solch eine Serie, die aktuell nur vom FC Bayern München (33) übetroffen wird, war den Gladbachern zuletzt 1985/1986 gelungen.
Ansonsten passierte außer der Feldüberlegenheit der Borussen bis zur Pause nicht mehr viel. Die beiden einzigen Schüsse in der ersten Halbzeit, die auf das gegnerische Tor kamen, gingen auch ins Netz. Auch nach dem Wechsel machten es die spielerisch limitierten Kölner der Borussia mit hohem Einsatz schwer. FC-Ultras hatten die Kölner Profis am Freitag bei der Abfahrt nach Mönchengladbach mit Pyrotechnik auf das Derby eingestimmt. Dabei kam es zu einem Vorfall, den der FC am Samstag bedauerte. Dominick Drexler, der am Samstag zunächst nur auf der Bank saß, war auf einem Video zu hören, wie er sich abfällig über FC-Fans äußerte. Er wolle sich bei den FC-Anhängern "aufrichtig und von Herzen entschuldigen", sagte Drexler später.
Auf dem Platz in Gladbach ließen die FC-Profis dies und das Pokal-Aus hinter sich. "Ich war schon stinksauer", schimpfte FC-Trainer Markus Gisdol am Samstag noch einmal. Die Reaktion seiner Spieler fiel vor allem kampfbetont aus. Mit viel Leidenschaft bekämpften die Kölner ohne mehrere verletzte Stammspieler die Borussia. Ein übler Abspielfehler des schwachen Stefan Lainer ermöglichte Rexhbecaj zu Beginn der zweiten Halbzeit erneut ein frühes Tor. Gladbach-Coach Rose reagierte und brachte in Marcus Thuram und Jonas Hofmann für die enttäuschenden Hannes Wolf und Patrick Herrmann zwei Stammkräfte für den Angriff. Die Borussia drückte weiter, blieb aber erfolglos.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa