Klub in Finanznot Bericht: Schalke-Profis wollen nicht auf Gehalt verzichten
Kein Sieg in der Liga und finanzielle Sorgen: Der FC Schalke 04 steckt in einer tiefen Krise. Um zumindest die Geldnot zu verringern, sollen die Spieler auf Gehalt verzichten – doch das lehnen sie wohl ab.
Die Spieler des FC Schalke 04 haben einen erneuten Gehaltsverzicht abgelehnt. Das berichtet zumindest die "Bild". Demanch hätten die Spieler auf zehn Prozent ihrer Auszahlungen verzichten sollen und das rückwirkend ab August. Der Klub wollte so seine finanziellen Probleme abfedern.
Die Spieler sollen sich vor allem daran stören, dass sie rückwirkend weniger Salär kassieren sollen. Zwar soll Schalke zugesichert haben, dass die Spieler das Geld zurückbekommen, aber erst, wenn wieder durch Zuschauereinnahmen Gewinn erwirtschaftet wird. Wann das sein könnte, ist allerdings durch die Pandemie-Lage ungewiss.
Die Schalker Profis hatten zudem bereits zuvor auf 15 Prozent ihres Einkommens komplett verzichtet. Weitere 15 Prozent wurden gestundet. Kapitän Omar Mascarell sagte damals der "Bild": "Viele Mitarbeiter verdienen nicht viel Geld, müssen aber ihre Miete pünktlich zahlen, ihren Lebensunterhalt bestreiten. Sie haben Kinder, die versorgt werden müssen. Wir sind Schalke, wir sind eine Familie, da hilft man sich untereinander." Zudem sicherte er damals zu, dass die Spieler zu einem späteren Zeitpunkt erneut bereit wären, auf Teile ihres Einkommens zu verzichten.
Schalke hat hohe Verbindlichkeiten
Die Mitarbeiter des Vereins arbeiten zur Zeit in Kurzarbeit. Im Juni hatte der Klub zudem einen Kredit in Höhe von 35 Millionen Euro aufgenommen, für den das Land NRW die Bürgschaft übernahm. Durch die fehlenden Zuschauer bei Heimspielen entgingen den Schalkern im ersten Halbjahr Ticket-Einnahmen in Höhe von zehn Millionen Euro. Zudem fehlen weitere Millionen, die ansonsten durch Catering- oder Sponsorenverträge am Spieltag erwirtschaftet worden wären.
Auch hat Schalke noch Verbindlichkeiten von 205,3 Millionen Euro. Diese werden laut Verein "um einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ansteigen." Als Reaktion auf die Corona-Pandemie haben die Gelsenkirchener mittlerweile eine "Corona-Klausel" in neue Spielerverträge eingebaut. Diese Klauseln sollen dafür sorgen, dass Gehaltseinbußen in bestimmten Fällen automatisch greifen, ohne dass erst ein Verzicht mit den Spielern ausgehandelt werden muss.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa