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Hoffenheim-Coach - Sebastian Hoeneß gegen Bayern: Besonnene Töne statt Attacke


Hoffenheim-Coach
Sebastian Hoeneß gegen Bayern: Besonnene Töne statt Attacke

Von dpa
25.09.2020Lesedauer: 3 Min.
Hoffenheim-Trainer Sebastian Hoeneß verspürt mit Blick auf die Partie gegen den FC Bayern "große Freude".Vergrößern des Bildes
Hoffenheim-Trainer Sebastian Hoeneß verspürt mit Blick auf die Partie gegen den FC Bayern "große Freude". (Quelle: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa./dpa)
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Zuzenhausen (dpa) - Aus der Abteilung Attacke, die Uli Hoeneß beim FC Bayern geprägt hat, ist Sebastian Hoeneß nicht entsprungen. Trotz seiner Münchner Vergangenheit und verwandtschaftlicher Beziehung zum langjährigen Manager und Präsidenten des Rekordmeisters.

Seit seinem Amtsantritt bei der TSG 1899 Hoffenheim schlägt der neue Chefcoach besonnene und leise Töne an. Das gilt auch vor der Bundesliga-Partie am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) gegen seinen Ex-Club aus München.

"Freude! Große Freude!!" So erklärte der 38-Jährige seine Gefühlslage. Dann spricht er lieber über die Vorbereitung während der Woche. Mit der zweiten Mannschaft der Bayern gewann Sebastian Hoeneß in der vergangenen Saison die Drittliga-Meisterschaft und heuerte nach einigem Hin und Her dann in Hoffenheim an.

"Wir sind auf Sebastian Hoeneß gekommen, weil wir einen jungen Trainer wollten. Er hatte sehr viel Erfolg mit dem FC Bayern II, mit spektakulärem Fußball, den wir in Hoffenheim wieder haben möchten", sagte TSG-Mäzen Dietmar Hopp diese Woche über den Neffen von Uli Hoeneß und Sohn von Dieter Hoeneß. Ob die beiden im Stadion sein werden, das weiß Sebastian Hoeneß nach eigenen Angaben gar nicht.

Nach dem 8:0-Auftaktsieg der Münchner gegen Schalke 04 weiß er dafür, dass seine Mannschaft aufpassen muss, um gegen den Triple-Sieger nicht auch unter die Räder zu kommen. "Wir wollen mutig sein. Wir wollen ihnen weh tun", sagte Hoffenheims Coach.

6030 Fans dürfen am Sonntag ins Sinsheimer Stadion - und sind gespannt auf den Trainer, der als Kind natürlich Bayern-Fan war. Mit einem 3:2 in Köln war die TSG in der Liga gestartet, aber auch mit einem Zittersieg im Elfmeterschießen im DFB-Pokal beim Chemnitzer FC. "Wir haben zwei Spiele hinten heraus noch gezogen. Das liegt sicher auch an Sebastian, an der Art und Weise, wie er mit der Mannschaft umgeht und arbeitet", sagte Sportchef Alexander Rosen. "Er hat bisher einen super Eindruck hinterlassen."

Für Kapitän Benjamin Hübner ist Sebastian Hoeneß "ein ruhiger besonnener Typ mit einer klaren Vorstellung von Fußball". Der neue Chef gehört zwar wie sein Hoffenheimer Vor-Vorgänger Julian Nagelsmann der jungen Trainer-Generation an, ist aber ein ganz anderer Typ als der extrovertierte Starcoach. Das zeigt sich schon an Äußerlichkeiten: Während sich Nagelsmann an Spieltagen in immer wieder neuen modischen Outfits zeigte, stand Sebastian Hoeneß bei seinem Liga-Debüt im grauen Poloshirt an der Seitenlinie.

"Er ist ein ganz kluger und aufgeschlossener Kopf. Sehr analytisch, auch im Umgang mit anderen Menschen", sagte Ralf Rangnick im "Kicker". 2006/2007 spielte Sebastian Hoeneß unter Rangnick in Hoffenheim, nach einer weiteren Station bei Hertha BSC II und einigen Verletzungen beendete er seine aktive Karriere und arbeitete im Nachwuchsbereich unter Rangnick bei RB Leipzig.

Sebastian Hoeneß ist einer, der zuhört - und auch bei der immer wiederkehrenden Frage nach seinem berühmten Vater und Onkel geduldig antwortet. "Natürlich hat mich insbesondere mein Vater über die Jahre geprägt", sagte er in einem SWR-Interview. "Als kleiner Steppke saß ich neben ihm, wenn er telefoniert hat, und ich habe aus diesen Gesprächen viel gelernt."

Emotionale Ausbrüche, wie man sie von Uli Hoeneß kennt, hat Sebastian Hoeneß bisher in der Öffentlichkeit nicht gezeigt. Verbales Vorpreschen ist auch nicht sein Ding. Ein konkretes Saisonziel haben er und Rosen nicht ausgegeben. "Attacke - wie immer!", meinte der Direktor Profifußball nur mal. Uli Hoeneß dürfte das gefallen haben.

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