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FC Bayern: Transfer von Leroy Sané sinnvoll? "Gefährlich für die Bundesliga"


Interview
Was ist ein Pro & Kontra?

Die subjektive Sicht zweier Autoren auf ein Thema. Niemand muss diese Meinungen übernehmen, aber sie können zum Nachdenken anregen.

Neuer Bayern-Star
Der Sané-Transfer ist eine Gefahr für die Bundesliga

  • Florian Wichert
Pro & KontraVon Robert Hiersemann und Florian Wichert

Aktualisiert am 06.07.2020Lesedauer: 1 Min.
In 21 Länderspielen erzielte Leroy Sané fünf Tore, nun wechselt er auch auf Vereinsebene zurück nach Deutschland.Vergrößern des Bildes
In 21 Länderspielen erzielte Leroy Sané fünf Tore, nun wechselt er auch auf Vereinsebene zurück nach Deutschland. (Quelle: VI Images/imago-images-bilder)

Mit der Verpflichtung des 24-Jährigen ist dem Rekordmeister ein Transfercoup gelungen. Doch was bedeutet das für den Titelkampf in den nächsten Jahren in Deutschland? Der "Zweikampf der Woche".

Seit dem vergangenen Donnerstag ist es nun offiziell: Leroy Sané wird künftig für den deutschen Rekordmeister auflaufen. Der Nationalspieler erhält die Rückennummer 10, die Vereinslegenden wie Arjen Robben oder Uli Hoeneß trugen. "Ich freue mich sehr, dass Leroy zum FC Bayern kommt. Dieser Transfer wird die Attraktivität dieser Mannschaft nochmal verstärken. Das haben die Verantwortlichen gut gemacht", lobte Ehrenpräsident Hoeneß bei Sport1 den Transfercoup.

Sané soll einen Fünfjahresvertrag bis 2025 unterschreiben und rund 20 Millionen Euro brutto verdienen. Er ist der von Sportvorstand Hasan Salihamidzic versprochene "internationale Star, der die Qualität unserer Mannschaft hebt und der Mannschaft hilft, unseren Zuschauern attraktiven Fußball zu bieten". Doch was bedeutet das für Deutschland?

Der FC Bayern wird immer mehr zur fußballerischen Übermacht. Nur zwei Tage nach der Sané-Verpflichtung gewann der frischgebackene deutsche Meister mit einem 4:2 in Berlin gegen Leverkusen auch den DFB-Pokal. Ohne Sané!

Die beeindruckende Ausbeute des Vereins von der Säbener Straße der vergangenen Jahre: Acht Meisterschaften und zuletzt zwei Pokalsiege in Folge. Was zur Frage führt:

Ist der FC Bayern mit Leroy Sané in Deutschland auf Jahre hinweg unbesiegbar?

Pro
Robert HiersemannBereichsleiter Entwicklung

Ja, doch die Bayern sind auch ohne Sané unbesiegbar

Der FC Bayern ist in Deutschland längst unbesiegbar – auch ohne Leroy Sané. Das hat der Verein mit dem Double-Gewinn jüngst erneut bewiesen. Doch mit dem 24-Jährigen wird man eben noch stärker. Denn durch die Verpflichtung wird dieser Wahnsinns-Kader besser und breiter. Die Frage ist nur, ob das auch gut ist.

Achtmal in Folge holte der FC Bayern zuletzt die Meisterschaft und zweimal den DFB-Pokal. Der Liga fehlt in der Spitze die Spannung – und das wird durch den neuen Toptransfer nicht besser. Im Gegenteil. Sané wird zur Gefahr. Wer soll diese Übermannschaft künftig noch schlagen? Selbst Dortmund und Leipzig werden weiter den Anschluss verlieren.

Beim guten alten Fußball-Manager auf dem Computer spielte man früher immer knapp ein halbes Jahr. Dann startete man das Spiel meist neu, weil das eigene Team so gut geworden war, dass man kaum noch verlieren konnte. Die aktuelle Situation der Bayern in der realen Bundesliga erinnert einen daran. Der Klub aus München hat das Spiel Bundesliga gewonnen – und es gibt wohl nur einen Ausweg, um wieder Spannung zu erzeugen.

Eine Liga ohne den Rekordmeister ist die einzige Chance auf echten Titelkampf. Der FC Bayern sollte stattdessen in einer Super League spielen – gegen Teams, die auf seinem Level sind.

Kontra
Florian Wichert
Florian WichertStellvertretender Chefredakteur

Nein, es gibt genug Gründe für neue Spannung

Bayern und Juventus haben – Stand heute – mit acht Meisterschaften die längsten Serien hingelegt, die es jemals in einer der fünf Top-Ligen Europas gab. Riecht nach Langeweile, aber jede Serie reißt irgendwann. Klingt nach einer Phrase, wird dank folgender Gründe aber schneller passieren als viele denken.

Denn: So eine Aufholjagd wie in den letzten beiden Jahren wird Bayern nicht immer gelingen. Zuletzt hatte Bayern nach 14 Spielen sieben Punkte Rückstand auf die Spitze, ein Jahr zuvor waren es neun. Einmal stürzte Dortmund ab, einmal entpuppte sich Neu-Trainer Flick überraschend als Volltreffer. Zweimal Glück gehabt.

Nun kommen diverse Fragezeichen im Bayern-Kader dazu: Gehen Alaba und Thiago, die Bayern bisher zappeln ließen? Hauen auch Martinez und Tolisso ab? Man mag es kaum glauben, aber dann hätte Bayern neben ein paar Talenten nur noch einen einzigen gestandenen Mittelfeldspieler im Kader: Goretzka. Und ist Sané dem Druck gewachsen, als Königstransfer nicht mehr nur ein Toptalent zu sein?

Man darf nicht vergessen, dass Bayern mit 80 Mio. Euro für Hernandez, 40 Mio. für Tolisso sowie den Gebühren für die Leihspieler Coutinho oder Odriozola durchaus auch schon Geld versenkt hat.

Wer hat recht?

Im "Zweikampf der Woche" kommentieren wöchentlich Florian Wichert (Stellvertretender Chefredakteur bei t-online.de) und Robert Hiersemann (Head of Fußball und Sport) aktuelle Fußballthemen.

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Transparenzhinweis
  • Im „Zweikampf der Woche“ kommentieren wir wöchentlich ein aktuelles Fußballthema. Sehen Sie den Schlagabtausch regelmäßig auch im Video – am Montag und manchmal auch Dienstag ab 19.30 Uhr im Rahmen der „Sport1 News“ bei Sport1 oder ab Montagnachmittag hier oben im Artikel.
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