Nach Pleite gegen Bayern BVB-Trainer Favre äußert sich: "Ich werde diesen Vertrag erfüllen"
Der Trainer von BVB sprach nach der Niederlage im Topspiel gegen den FC Bayern ungewohnt deutlich über seine Situation und überraschte mit einer Aussage. Einen Tag später dementierte er jedoch Gerüchte um einen Abschied.
0:1 im Bundesliga-Kracher gegen Spitzenreiter Bayern München, sieben Punkte Rückstand auf den deutschen Rekordmeister bei noch sechs ausstehenden Spielen: Die Niederlage von Borussia Dortmund am 28. Spieltag könnte die Vorentscheidung im Rennen um den Titel gewesen sein.
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Schon wieder könnte der BVB also leer ausgehen, erneut würde die Mannschaft von Trainer Lucien Favre den ersehnten Meistertitel verpassen. Der Schweizer wurde nach der Partie auf die wohl wieder erfolglose Titeljagd der Schwarz-Gelben angesprochen – und wurde ungewohnt deutlich. Auf die Frage, ob er denn überhaupt "Titel kann", sagte der 62-Jährige bei Sky: "Ich lese nicht die Zeitung, aber ich weiß, wie es geht. Ich rede darüber in ein paar Wochen." Und weiter: "Ich bleibe ruhig."
Sky-Experte Matthäus interpretiert Favre-Aussagen falsch
Deutet Favre da seinen Abschied an – oder sprachen da einfach nur Frust und Enttäuschung nach der Niederlage gegen die Bayern aus dem Trainer? Für Sky-Experte Lothar Matthäus schien die Sache klar: "Bei mir ist das, was Favre gesagt hat, angekommen wie: Hey, wahrscheinlich sucht Borussia Dortmund zur neuen Saison einen neuen Trainer."
Einen Tag später meldete sich Favre nochmals zu Wort – und dementierte jegliche Gerüchte um einen Abschied. Für seine Klarstellung ging Favre demonstrativ vor dem schwarz-gelben Mannschaftsbus mit dem riesigen BVB-Logo in Position. "Ich werde weitermachen. Ich habe einen Vertrag. Ich werde diesen Vertrag erfüllen. Es gefällt mir hier", sagte der Trainer von Borussia Dortmund im Sky-Interview und beendete damit zumindest vorerst die Spekulationen über seine Zukunft.
Vor der Richtigstellung des 62-Jährigen war schon Hans-Joachim Watzke um Schadensbegrenzung bemüht. "Es gibt aktuell überhaupt keinen Anlass für eine Trainerdiskussion", sagte der Geschäftsführer den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Wir spielen eine sehr, sehr gute Rückrunde, hatten vor dem Spiel 27 von 30 Punkten geholt, sind überall gelobt worden." Favre habe lediglich sagen wollen, dass "wie immer" am Ende der Saison eine Analyse gemacht werde. Das bestätigte auch Favre im blauen Jeanshemd und versprach in der neuen Saison "wieder anzugreifen".
Bei seinen letzten drei Stationen konnte bzw. wollte Favre seinen Vertrag jeweils nicht erfüllen. Bei der Berliner Hertha wurde er im Herbst 2009 entlassen, in Gladbach schmiss der Schweizer im September 2015 selbst hin. Den OGC Nizza verließ Favre ein Jahr vor seinem Vertragsende 2019, um im Sommer 2018 zum BVB zu wechseln.
Sein aktueller Kontrakt bei Borussia Dortmund läuft nun noch bis 2021. Es bleibt abzuwarten, ob er in der kommenden Saison einen erneuten – vielleicht letzten – Anlauf zur deutschen Meisterschaft nehmen will.
- Aussagen von Lucien Favre bei Sky
- Mit Material der Nachrichtenagentur sid
- Eigene Recherche