Bericht "Kicker" Alcácer vor Wechsel nach Spanien - Neuer Spielraum für Can?
Dortmund (dpa) - Für Paco Alcácer sind die Tage bei Borussia Dortmund nach nur eineinhalb Jahren gezählt. Der 26 Jahre alte Spanier fehlte am Donnerstagmorgen beim Training des Fußball-Bundesligisten.
"Wir haben ihn freigestellt, um finale Gespräche zu führen mit einem Club in Spanien. Das ist der Status Quo", verriet Sportdirektor Michael Zorc nach der Einheit.
Laut Medienberichten absolvierte Alcácer zeitgleich einen Medizincheck beim FC Villarreal. Aus Frust über sein anhaltendes Reservistendasein strebt der Torjäger eine Rückkehr in seine Heimat an. Im Gespräch ist eine Ablöse in Höhe von rund 25 Millionen Euro plus Bonuszahlungen. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber wenn die wirtschaftlichen Parameter stimmen, werden wir einem Transfer zustimmen", sagte Zorc ohne einen Verein zu nennen.
Der Verkaufserlös könnte der Borussia weiteren finanziellen Spielraum für die geplante Verpflichtung von Emre Can eröffnen. Laut italienischen Medien sitzt der deutsche Nationalspieler von Juventus Turin bereits auf "gepackten Koffern" und ist sich mit dem BVB längst einig. Zorc bestätigte das Interesse. "Dass wir uns damit beschäftigen, ist kein Geheimnis. Aber da ist noch keine Entscheidung getroffen. Das Zeitfenster ist nur noch sehr begrenzt geöffnet", sagte Zorc mit Bezug auf das Ende der Wechselfrist am Freitag.
Der Abgang von Alcácer käme nicht überraschend. Nach seinem spektakulären Start beim BVB, bei dem er mit zahlreichen Treffern diverse Bundesliga-Rekorde knackte, war es um den einstigen Profi des FC Barcelona zuletzt still geworden. Zum Rückrundenstart in Augsburg (5:3) gehörte er nicht zum Kader, in der folgenden Partie gegen Köln (5:1) saß er 90 Minuten auf der Bank. Statt Alcácer sorgte BVB-Winterzugang Erling Haaland als fünfmaliger Torschütze in den beiden Partien für Schlagzeilen.
Der Verkauf des Edelreservisten wäre kein Verlustgeschäft. Für den vom FC Barcelona zunächst nur ausgeliehenen Angreifer hatte der Tabellenvierte im Februar 2019 rund 23 Millionen Euro bezahlt.