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Jürgen Klinsmann als Trainer beim Hertha BSC: Eine Herzensangelegenheit


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Neuer Job bei Hertha
Deshalb tut sich Klinsmann noch mal die Bundesliga an


Aktualisiert am 27.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Der neue Trainer von Hertha BSC: Jürgen Klinsmann.Vergrößern des Bildes
Der neue Trainer von Hertha BSC: Jürgen Klinsmann. (Quelle: imago-images-bilder)
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Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann ist neuer Coach von Hertha BSC. Dafür gibt er seinen Lebensmittelpunkt in Kalifornien vorerst auf. Kein Wunder: Denn dieser Job ist eine Herzensangelegenheit für ihn.

Als Spieler stand er unter anderem bei Inter Mailand und Tottenham Hotspur unter Vertrag. Als Trainer betreute er die deutsche Nationalmannschaft, den FC Bayern sowie die US-Amerikaner. Da überraschte die Meldung am Mittwochvormittag über den neuen Job von Jürgen Klinsmann schon sehr. Der 55-Jährige übernimmt nach drei Jahren Fußballpause bis zum Saisonende das Amt des Cheftrainers von Hauptstadtklub Hertha BSC. Damit löst er den erfolglosen Ante Covic ab. Die Frage ist: Weshalb tut sich Klinsmann noch mal einen Mittelklasse-Klub in der Bundesliga an?

Der seit vielen Jahren in den USA lebende Ex-Fußballer sagte noch im September im t-online.de-Podcast "Königsklasse", dass er "total flexibel" sei, was seine Zukunft angeht. "Meine Frau ist super klasse, nimmt jede Entscheidung relaxed mit, ist auch neugierig. Es kann ein Verein in Europa infrage kommen. Dementsprechend werde ich mein Leben umorganisieren." Klinsmann suchte ein Abenteuer. Nun geht es los.

Doch weshalb reizt ihn gerade diese Aufgabe so sehr? Andere Jobangebote, wie das des Vorstandsvorsitzenden seines Heimatvereins VfB Stuttgart, lehnte er zuletzt ab.

Klinsmann und Hertha, das hat eine Vorgeschichte

Er selbst ist seit vielen Jahren Vereinsmitglied der Berliner, sein Vater Siegfried war einst großer Fan des Klubs. Bei den Feierlichkeiten zum 125-jährigen Vereinsjubiläum im Juli 2017 war Klinsmann Ehrengast. Und auch sein Sohn hat eine Hertha-Vergangenheit. Profitorwart Jonathan Klinsmann stand zwischen 2017 und 2019 beim Klub unter Vertrag, der Kontakt kam schon damals über den berühmten Vater zustande. Klinsmann Junior kam bei den Profis allerdings nur auf einen Einsatz. Inzwischen spielt er in der Schweiz für den FC St. Gallen.

Doch da ist noch mehr: Klinsmann, der 2006 die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-WM coachte, zählt bereits seit einigen Wochen zum Aufsichtsrat des aktuellen Tabellenfünfzehnten. Der neue Hertha-Investor Lars Windhorst lotste ihn selbst zu den Blau-Weißen, um von Klinsmanns Fußball-Netzwerk und seiner Fachkenntnis zu profitieren.

Klar ist: Klinsmann sieht mehr in dem Verein, der aktuell außerhalb Berlins wohl nur die wenigsten Fußballfans fasziniert. Denn er weiß einfach mehr vom Klub als die meisten. Als bekannt wurde, dass er Teil des Aufsichtsrats von Hertha BSC wird, meldete er sich selbst in einer Pressemitteilung zu Wort: "Ich freue mich, ab sofort Teil des spannendsten Fußball-Projekts in Europa zu sein. Zudem bei einem Verein, mit dem mich emotional viel verbindet."

Hintergrund: Windhorst ist seit November 2019 mit 49,9 Prozent an der Hertha BSC GmbH & Co KGaA und damit mit 225 Millionen Euro am Bundesligisten beteiligt. Der Investor hat Großes mit dem Verein vor. Er will Hertha BSC in die Spitzengruppe der Bundesliga führen und damit wohl eine regelmäßige Teilnahme an der Champions League sichern. Sein guter Bekannter Klinsmann soll ihn auf diesem Weg begleiten. Und das zumindest bis zum Saisonende nun auch als Cheftrainer. Sein Amt im Aufsichtsrat lässt er vorerst ruhen.

Klinsmann und die ambitionierte, neue Hertha: Für den gebürtigen Göppinger ist das mehr als nur ein normaler Trainer-Job. Für Klinsmann ist Hertha eine Herzensanglegenheit.

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