Bundesliga Drama kurz vor Schluss: Bremen erkämpft Punkt in Frankfurt
Die Eintracht und Werder liefern sich ein mitreißendes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Am Ende haben die Hessen den Sieg scheinbar schon sicher – dann wird es dramatisch.
Eintracht Frankfurt hat trotz eines Sturmlaufs im Dauerregen einen Heimsieg gegen Werder Bremen verpasst. Der hessische Europa-League-Teilnehmer musste sich gegen die Norddeutschen nach einer Vielzahl vergebener Chancen mit einem 2:2 (0:1) zufrieden geben. Zum Abschluss des siebten Spieltags verpasste es die Eintracht damit, den Anschluss an die breite Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga herzustellen.
Davy Klaassen (27.) hatte Bremen zunächst sogar in Führung gebracht. Sebastian Rode (55.) und Star-Zugang Andre Silva (88.) drehten die Partie aus Sicht der spielerisch klar überlegenen Frankfurter. Doch Milot Rashica (90.+1) gelang per Elfmeter nach einem Foul von Makoto Hasebe an Klaassen im Strafraum der späte Ausgleich in einer turbulenten Schlussphase. Damit bleibt die Eintracht mit elf Zählern als Tabellenneunter vorerst im Mittelfeld stecken, zwei Plätze und drei Punkte vor den schwach in die Saison gestarteten Bremern.
Bremen setzte den ersten Akzente
"Hase ist ein bisschen unglücklich bei der Aktion, dann geht er auf den Boden, macht die Grätsche. Klarer Elfmeter. Das ist kein Beinbruch. Wir haben ein gutes Spiel gemacht", sagte Rode bei Sky: "Den Ball zum 1:1 habe ich überragend getroffen. Es war ein schönes Gefühl, ich treffe ja nicht so oft."
In einer fahrigen, aber unterhaltsamen Anfangsphase hatten die Gäste durch Maximilian Eggestein (7.) den ersten Akzent gesetzt. Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Filip Kostic schlenzte der Mittelfeldspieler aus rund elf Metern an den Pfosten. Doch auch Frankfurt hatte erste Möglichkeiten. Da Costa (8.) näherte sich dem Tor vorsichtig an, Kamada (9.) jagte den Ball knapp drüber.
Mit zunehmender Dauer wurde Frankfurt dann dominanter. Goncalo Paciencia (16.) köpfte nach schöner Flanke von Andre Silva knapp drüber und spielte wenig später sehenswert Kamada (20.) frei. Den Schuss des Japaners aus kurzer Distanz lenkte Werder-Keeper Jiri Pavlenka mit viel Glück an die Latte. Die Eintracht hatte nun Chancen im Minutentakt, 10:1 Torschüsse standen zu Buche.
Werder ging kurios in Führung
In Führung gingen trotzdem die Gäste – und das durchaus kurios: Nach einem toll ausgespielten Konter versuchte sich erst Joshua Sargent und dann zweimal Leonardo Bittencourt, scheiterten dabei jedoch an Eintracht-Torwart Frederik Rönnow, der Latte und Martin Hinteregger. Letztlich drosch dann Klaasen den Ball zum 1:0-Pausenstand über die Linie.
Auch in der zweiten Hälfte war allerdings Frankfurt das wesentlich aktivere Team. Keine Minute nach Wiederanpfiff hatte erneut Paciencia per Kopf die nächste dicke Möglichkeit, fand jedoch in Pavlenka seinen Meister. Kamada per Hackentrick (54.) verfehlte das Tor ebenfalls. Doch dann kam Rode und brach mit einem satten Abschluss aus der zweiten Reihe den Bann, zuletzt hatte der Mittelfeldspieler für die Eintracht am 24. April 2011 in der Bundesliga getroffen.
Eintracht-Coach Adi Hütter war stolz, dass seine Schützlinge nach dem Europa-League-Erfolg bei Vitoria Guimaraes (1:0) unter der Woche erneut eine Energieleistung abgerufen hatten. "Ich muss ein Kompliment an meine Mannschaft aussprechen, die nach einem schweren Donnerstagsspiel versucht hat, Power-Fußball zu spielen", sagte der Österreicher: "In der zweiten Halbzeit habe ich Einbahnstraßen-Fußball gesehen. Schade, dass es am Ende so ausgeht."
- Bundesliga: Heimsieg! Wolfsburg überholt den FC Bayern
- Samstagabendspiel: Irre Schlussphase: Schalke verspielt Tabellenführung
In der Tat waren die Gastgeber die klar bessere Mannschaft, auch wenn Bremen über Konter immer wieder Nadelstiche setzte. Die Partie lebte bis in die Schlussphase hinein vor allem von der Spannung.
Vor der Partie hatte die Ernennung von Ex-Nationalspieler Andreas Möller zum Leiter des Nachwuchsleistungszentrums bei der Eintracht zu den erwarteten Protesten geführt. In der Fankurve der SGE waren entsprechende Banner zu sehen, dazu waren Anti-Möller-Sprechchöre zu hören.
- Nachrichtenagentur SID