"Panische Reaktionen ausgelöst" BVB ärgert sich über Vorgehen der Berliner Polizei
Beim Auswärtsspiel von Borussia Dortmund gegen Union Berlin kam es zu Ausschreitungen auf den Rängen, die Polizei setzte Tränengas ein. Doch war der Einsatz rechtmäßig? Der BVB fordert eine kritische Aufarbeitung.
Nach den Vorkommnissen beim Bundesligaspiel bei Union Berlin (1:3) hat der deutsche Fußball-Vizemeister Borussia Dortmund Kritik an der Berliner Polizei geübt und sich "eine kritische Analyse" von dieser gewünscht. "Statt durch bloße Präsenz deeskalierend zu wirken, als rund 100 Union-Anhänger aufgrund einer stabilen Zaunanlage vergeblich versuchten, sich Zugang zum Gäste-Fanblock zu verschaffen, setzte die Polizei direkt Reizgas ein und löste panische Reaktionen aus", schrieb der Verein.
Das Ergebnis der BVB-Analyse: "Aus Sicht des BVB erfolgte der Reizgas-Einsatz aus nicht nachvollziehbaren Gründen und z.T. von Positionen, die es nicht erlaubten, die wenigen gewaltbereiten Fans vom Gros der Unbeteiligten zu separieren."
Drei BVB-Fans festgenommen
Der BVB schrieb von "vielen friedliche Fans, unter ihnen Eltern mit Kindern", die in den hinteren Reihen durch Reizgas verletzt worden seien. Zudem sei "aus unserer Sicht nicht akzeptabel: BVB-Fanbeauftragte und Fanprojekt-Mitarbeiter wurden mitunter an ihrer Arbeit gehindert und körperlich angegangen. Interventions- und Konflikt-Arbeit war so kaum möglich."
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Die Polizei hatte nach dem Einsatz beim Spiel am 31. August mitgeteilt, dass Einsatzkräfte die rivalisierenden Fans trennen mussten, nachdem sich ungefähr 100 Union-Fans auf den Gästeblock zubewegt hatten. Bei den Auseinandersetzungen wurden drei BVB-Anhänger festgenommen. Nach Polizeiangaben hatten weitere Gästefans versucht, die Festgenommenen zu befreien, was die Polizisten durch den Einsatz von Reizgas verhinderten.