Nationalmannschaft Wölfe-Boss Schmadtke kritisiert DFB-Präsident Grindel

Wolfsburgs Manager Jörg Schmadtke äußert in einem Interview deutliche Kritik an den Strukturen des Deutschen Fußball-Bundes. Auch Präsident Grindel bleibt nicht verschont.
Bundesliga-Manager Jörg Schmadtke stellt die Struktur des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angesichts der aktuellen Krise infrage. "Das ist ein Wirtschaftsunternehmen, was im Übrigen auch für die Nationalmannschaft gilt. Ich glaube nicht, dass man das ehrenamtlich nach 18.00 Uhr mit zwei Stunden telefonieren regeln kann", sagte der Sportchef des VfL Wolfsburg im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Das Krisentreffen am Dienstag mit den Bundesligavertretern und Bundestrainer Joachim Löw sowie Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff bewertete Schmadtke als im "Grundsatz gut". Der 54-Jährige fordert aber dringend Reformen im Nachwuchsbereich und übte auch Kritik an DFB-Präsident Reinhard Grindel.
"Außendarstellung nicht ideal"
"Man muss Führungsverantwortung auch wahrnehmen, muss Dinge klar einfordern. Warum das nicht geschehen ist, weiß ich nicht", kritisierte Schmadtke in Bezug auf Grindels Aussage, er habe sich während der WM mehr Input von Bierhoff aus dem deutschen WM-Lager in Russland gewünscht.
"Ich finde die Außendarstellung derzeit nicht ideal", sagte Schmadtke weiter und brachte einen professionell arbeitenden Aufsichtsrat ins Spiel, "der noch über den Landesfürsten sitzt und dabei den Elitefußball im Blick behält, ohne die Landesverbände klein zu machen".
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Auf die Frage, ob die aktuelle Problematik an DFB-Chef Grindel oder an der Verbandsstruktur liege, sagte Schmadtke: "Strukturen werden immer gelebt von Einzelpersonen, aber hier geht es um Strukturen."
- dpa