Umstrittene Reise Rummenigge verteidigt Bayern-Camp in Katar

Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern antwortet auf Kritik am Trainingslager in Katar. Dabei verweist er auf Rückendeckung von Außenminister Gabriel.
Für sein alljährlich umstrittenes Trainingslager in Katar hat der deutsche Fußball-Meister Bayern München offenbar moralische Rückendeckung durch die Bundesregierung bekommen. "Außenminister Sigmar Gabriel hat mir neulich bestätigt, dass sich die Situation der Arbeiter in Katar durch den Fußball verbessert habe, auch wenn sie natürlich immer noch besser werden könne", sagte Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der "tz" vor dem für Dienstag geplanten Abflug der Bayern in den Wüstenstaat.
Ein Testspiel in der Winterpause
Rummenigge trat auch dem Eindruck der Leisetreterei gegenüber den Bayern-Gastgebern am Golf entgegen. "Der FC Bayern steuert hier als ein Vertreter der gesamten Fußballfamilie seinen Teil bei. Unsere Partner in Doha kennen auch unsere Überzeugungen. Darüber sprechen wir vertraulich, und mit jedem Gespräch wächst ein Stück Vertrauen. Das ist die Voraussetzung für Veränderung", sagte Rummenigge über den Einsatz seines Klubs für gesellschaftliche Veränderungen im Gastgeberland der WM-Endrunde 2022.
München bezieht seit mehreren Jahren ungeachtet der internationalen Kritik an den schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen für ausländische Arbeiter in dem Golf-Staat sein Wintertrainingslager in Katar. Aus Sicht von Kritikern leisten die Bayern damit zumindest indirekt Imagepflege für Katars Regime, zumal der Flughafen von Katars Hauptstadt Doha zu Münchens Sponsoren gehört.
Sportlich wird der FC Bayern im Rahmen seines Trainingslagers ein Testspiel gegen Al-Ahli SC austragen. Die Partie gegen den Verein aus der katarischen Stars League findet am kommenden Samstag (15 Uhr/MEZ) auf der Trainingsanlage in Doha statt. Für den Herbstmeister ist es der einzige Test vor der am 12. Januar beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen beginnenden Bundesliga-Rückrunde.
Quellen:
- Nachrichtenagenturen sid, dpa