Bundesliga Hummels kritisiert Götzes Wechsel nach München
So deutlich hat noch kein ehemaliger Mitspieler Mario Götzes Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Bayern kritisiert. "Ich glaube einfach, dass es sportlich wenig bis gar keine Gründe gibt oder gab, uns zu verlassen", erklärte Mats Hummels in einem Interview mit der "Sport Bild".
Aus den Worten des Abwehrspielers lässt sich der Frust ablesen, den der Weggang von Götze ausgelöst hat. Dessen Wechsel für die festgeschriebene Summe von 37 Millionen Euro war einen Tag vor dem Dortmunder Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid in der Champions League durchgesickert.
Hummels: "Keine Abrechnung"
"Jeder hat doch gesehen, wie gut unsere Mannschaft ist", sagte Hummels. "Man konnte sehen, wie sich unser Team entwickelt hat, und Mario hat sich mit allen super verstanden." Deshalb habe es ihn "auch so geärgert, dass Mario der Meinung war, so früh weggehen zu müssen". Die Ankündigung zu gehen habe "jeden in der Mannschaft überrascht".
Hummels stellte mittlerweile auf Facebook klar, dass seine Aussagen "keineswegs eine Abrechnung" seien. "Ich äußere mich kritisch (wie auch sonst wenn man von so einem Wechsel negativ betroffen ist) aber keineswegs überhart wie ich finde."
Weiter den Dortmunder Weg gehen
Nach Meinung von Hummels sollte der BVB jetzt nicht in blinden Aktionismus verfallen. Neben Götze hat der Champions-League-Finalist auch Moritz Leitner nach Stuttgart und Leonardo Bittencourt nach Hannover abgegeben. "Die Neuen müssen nicht zwingend 25 Millionen kosten, aus meiner Sicht müssen es auch keine Stars sein", meinte Hummels.
Der 24-Jährige erinnerte an das Konzept der letzten Jahre. "Wir sind mit diesem Weg, etwas jüngere, unbekanntere Spieler zu holen und sie auf Top-Niveau zu bringen, bisher gut gefahren. Deshalb hätte ich persönlich auch überhaupt kein Problem, wenn wir den so weitergehen würden." Allerdings glaubt Hummels, "dass auch ein, zwei bekanntere Namen kommen werden".
Wechsel ins Ausland vielleicht einmal später
Konkrete eigene Wechselabsichten - der Nationalspieler wurde in jüngster Vergangenheit gerne auch schon einmal mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht - dementierte er: "Klar ist das Ausland ein reizvoller Gedanke. Aber ob es für mich irgendwann wirklich die spannendste Herausforderung ist, die mir am meisten Spaß bereitet, weiß ich jetzt noch nicht."
Für die kommende Saison hat sich Hummels vorgenommen, mit dem BVB den Abstand auf die Bayern "deutlich zu verringern". 25 Punkte in der Endabrechnung sollten es dann doch nicht sein. Aber auch "aufgrund der Vorkommnisse kann man nicht einfach sagen: 'Wir müssen Erster werden.'" Dazu seien die Bayern einfach "finanziell überlegen".