Bundesliga am Sonntag Stuttgart schwächelt erneut – Vizemeister enttäuscht

Nach drei Niederlagen in vier Spielen stand Stuttgart im Kampf um die Champions League unter Druck. Doch bei der TSG Hoffenheim konnte der Vizemeister wieder nicht gewinnen.
Vor 13.000 mitgereisten Gästefans hat es der VfB Stuttgart nicht geschafft, bei der TSG Hoffenheim zu gewinnen. Trotz zahlreicher Chancen, die Zahl der "erwarteten Tore" lag bei 2,71, holte der Vizemeister nur ein 1:1-Unentschieden im Kraichgau. Dabei ging der VfB früh in Führung, nachdem Nick Woltemade in der 9. Minute den Hoffenheimer Torwart überwinden konnte.
Doch tief in der zweiten Hälfte schlug der Gastgeber durch Winterneuzugang Gift Orban zurück (74.). In der Tabelle steht Stuttgart auf Rang sieben, trifft aber am kommenden Freitag auf den FC Bayern.
So lief das Spiel
Der VfB startete mit dem seit vier Partien torlosen Nationalstürmer Deniz Undav als Spitze. Auch Woltemade, der zuletzt beim 1:2 getroffen hatte, stand erstmals seit seiner Krankheitspause in der Anfangsformation. Die personell weiter stark geschwächte TSG geriet von Anfang an unter Druck.
Die mitgereisten VfB-Fans machten die Partie für die Gäste fast zu einem Heimspiel – und jubelten bereits nach nicht einmal zehn Minuten. Undav ließ den Ball nach einer Hereingabe von Maximilian Mittelstädt clever durch – und so konnte Woltemade locker einschießen.
Damit war schnell klar, dass die Hoffenheimer einen Liga-Negativrekord aufgestellt haben: Auch im 32. Heimspiel in Serie kassierten sie mindestens ein Gegentor. Der VfB war zwischen April 2021 und Februar 2023 einmal weniger ohne weiße Weste geblieben.
Die Stuttgarter ließen den Ball oft schneller laufen, als die TSG-Profis hinterherkamen. Mit ihrem hohen Pressing hatte die dezimierte Kraichgauer Abwehr mächtig Probleme. Fast beliebig variierte der VfB das Tempo.
Nach einer halben Stunde musste TSG-Keeper Luca Philipp, der erneut den verletzten Nationaltorwart Oliver Baumann vertrat, in höchster Not retten: Einen Schuss von VfB-Kapitän Atacan Karazor lenkte er gerade noch an den Pfosten. Dann wurde Philipp noch aus kurzer Distanz von Stuttgarts Strategen Angelo Stiller angeschossen.
Als sich beim Vizemeister erste Schönheitsfehler einschlichen, kam Hoffenheim doch noch vor der Pause zu seiner ersten Chance: Andrej Kramaric scheiterte am stark reagierenden Schlussmann Alexander Nübel in dessen 100. Liga-Spiel.
Auch nach dem Wechsel hetzte Hoffenheim meist hinterher. Philipp rettete nach einer sehenswerten VfB-Kombination erneut gegen Stiller. Auf TSG-Seite kam der künftige Bayern-Mittelfeldspieler Tom Bischof selten zum Zug. So blieben die Angriffsversuche des Ilzer-Teams Stückwerk.
Der VfB aber verpasste weiter eine mögliche Vorentscheidung. Alleine Woltemade hätte zwei weitere Tore machen können. Bestraft wurden die Gäste durch den überraschenden Ausgleich von Orban nach einem Konter.
- Nachrichtenagentur dpa