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BVB: Şahin vor dem Aus – ten Hag, Schmidt oder Hoeneß als Ersatz?


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BVB-Coach Şahin unter Druck
Sein Schattentrainer war schon zu Besuch im Stadion


Aktualisiert am 15.01.2025 - 18:51 UhrLesedauer: 5 Min.
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Nuri Şahin: Der 36-Jährige steht bei Borussia Dortmund auf der Kippe. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch/imago)
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Das Kapitel Nuri Şahin könnte beim BVB schneller zu Ende sein als so manch einem Verantwortlichen lieb ist. Der Markt bietet auf der Trainerposition durchaus Alternativen.

Das neue Jahr ist gerade etwas mehr als zwei Wochen alt und bei Borussia Dortmund schrillen bereits wieder die Alarmglocken. Der 2:3-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen am vergangenen Freitag folgte nur vier Tage eine desaströse 2:4-Niederlage bei Abstiegskandidat Holstein Kiel (mehr dazu lesen Sie hier). Nicht nur der Hinrundenabschluss ist damit gründlich misslungen. Die Bilanz nach 17 Partien in der Bundesliga, und damit der Hälfte zu absolvierenden Spiele, liest sich aus Dortmunder Sicht erschreckend.

Nur sieben Siege konnte der BVB in der Hinserie einfahren. Dem gegenüber stehen vier Unentschieden und sechs Niederlagen. Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte Dortmund unter dem oftmals kritisierten Edin Terzić zum gleichen Zeitpunkt zwar nur einen Erfolg mehr eingefahren (acht Siege), jedoch auch nur halb so oft verloren (sechs Unentschieden, drei Niederlagen). Die Pleiten setzte es damals gegen die Top-Klubs FC Bayern, VfB Stuttgart und RB Leipzig. Dieses Mal hießen die Teams, die dem BVB den Zahn zogen, unter anderem FC Augsburg, Union Berlin und eben Holstein Kiel.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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Bayern
17124148:13+3540
2
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Leverkusen
17115141:23+1838
3
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Frankfurt
17103440:24+1633
4
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Leipzig
1794428:22+631
5
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Mainz
1784530:21+928
6
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Bremen
1784529:29028
7
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Wolfsburg
1783638:29+927
8
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Stuttgart
1776430:25+527
9
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Freiburg
1783625:30-527
10
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Dortmund
1774632:29+325

Trainer Nuri Şahin, der erst im Sommer vom zurückgetretenen Terzić übernommen hatte, steht dementsprechend massiv in der Kritik. Der einstige BVB-Profi muss nach der Blamage bei Aufsteiger Kiel und dem Abrutschen auf Tabellenplatz neun mehr denn je um seinen Job bangen – zumal der BVB unter ihm auch im DFB-Pokal bereits die Erwartungen nicht erfüllen konnte und im Oktober schon in der 2. Runde des Wettbewerbs ausgeschieden war. Eine Niederlage zum Rückrundenauftakt bei Eintracht Frankfurt am kommenden Freitag könnte für den eigentlich als Langzeitprojekt verpflichteten Şahin bereits das Ende seiner Zeit an der Dortmunder Seitenlinie bedeuten.

BVB-Boss Lars Ricken hielt am Dienstagabend seine Hand noch schützend über Şahin. Der junge Coach stehe nicht zur Debatte, sagte er nach der Partie im Holstein-Stadion. Doch auch Ricken dürfte sich gemeinsam mit Sportdirektor Sebastian Kehl sowie Berater Matthias Sammer und BVB-Patron Hans-Joachim Watzke bereits Gedanken gemacht haben, wer Şahin im Zweifelsfall ersetzen könnte. Ein möglicher Kandidat war dabei jüngst in Dortmund zu Gast.

Şahins Schattentrainer: Erfolge, trotz permanenter Kritik

Im Businessbereich des Dortmunder Signal Iduna Parks spielten sich am vergangenen Freitag offenbar durchaus bemerkenswerte Szenen ab. Laut Pay-TV-Sender Sky unterhielten sich dort Sven Mislintat, Technischer Direktor beim BVB, sowie Mitgeschäftsführer Carsten Cramer mit keinem Geringeren als Erik ten Hag.

Der 54-jährige Niederländer gilt aktuell bereits als Schattentrainer von Nuri Şahin, also als der Coach, der ein sofortiger Plan B wäre, sollten die BVB-Bosse bei ihrem momentanen Übungsleiter die Reißleine ziehen wollen – oder sogar müssen. Gerade vor diesem Hintergrund ist die Sichtung ten Hags beim letzten Heimspiel der Dortmunder durchaus bemerkenswert.

Was für den ehemaligen Trainer von Manchester United sprechen würde: Er soll zu Matthias Sammer ein gutes Verhältnis pflegen. Ten Hag kennt Deutschland zudem bestens aus seiner Zeit als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern (2013 bis 2015). Erfolge feierte er vor allem als Coach von Ajax Amsterdam. Mit dem Klub gewann er unter anderem drei Meisterschaften in den Niederlanden, führte sein Team 2019 sensationell ins Halbfinale der Champions League. Trotz im Grunde permanenter Kritik an seiner Person konnte ten Hag im Anschluss auch in Manchester Trophäen gewinne. Dem englischen Ligapokal 2023 folgte der FA Cup ein Jahr später.

Der jüngste Besuch in Dortmund soll derweil aber nicht direkt mit der Krise der Mannschaft unter Nuri Şahin zu tun haben, heißt es. Ten Hag habe seit seinem Aus bereits öfter Spiele im BVB-Stadion besucht. Dennoch dürfte sein Name in den kommenden Tagen noch häufiger fallen, sollte die Formkurve des Teams weiter nach unten zeigen.

Er sagte dem FC Bayern bereits öffentlich ab

Eine durchaus heiße Aktie auf dem Trainer-Transfermarkt bleibt derweil auch ein Deutscher. Roger Schmidt ist hierzulande besonders aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen bekannt. Die "Werkself" trainierte der 57-Jährige von 2014 bis 2017, führte sie in seiner ersten Spielzeit auf den vierten, in seiner zweiten auf den dritten Platz.

Nach seiner Freistellung im März 2017 – Leverkusen stand zu diesem Zeitpunkt auf Rang zehn – heuerte Schmidt bei mehreren Stationen im Ausland an. Auf den chinesischen Erstligisten Beijing Guoan (2017 bis 2019) folgten die PSV Eindhoven aus den Niederlanden (2020 bis 2022) und Benfica Lissabon (2022 bis 2024). Trophäen konnte er dabei bei jeder dieser Stationen gewinnen.

Schmidts Erfolg machte ihn zwischenzeitlich offenbar sogar für den FC Bayern interessant. Zumindest sagte er den Münchnern indirekt öffentlich ab, als diese nach dem frühzeitig publik gemachten Abgang von Thomas Tuchel nach einem Nachfolger für diesen suchten und Gerüchte um Schmidts Person im Zusammenhang mit dem deutschen Rekordmeister aufkamen.

"Ich bin nicht auf dem Markt. Ich habe einen Job bei Benfica", betonte Schmidt damals. Diesen war er im August 2024 nach einem unbefriedigenden Saisonstart dann aber los. Seitdem ist Schmidt vereinslos. Gut möglich, dass der BVB auch ihn bei einem möglichen Şahin-Aus in den Kreis der engeren Kandidaten für den Trainerjob miteinbezieht.

Für Hoeneß müsste der BVB eine Ablöse zahlen

Ein durchaus denkbare Variante wäre zudem auch, dass Borussia Dortmund sich bei der Trainersuche nicht auf aktuell arbeitslose Optionen beschränkt, sondern in eine Ablöse investiert, um einen potenziellen Wunschkandidaten aus seinem aktuellen Vertrag herauszukaufen.

Nicht allzu viel müsste der BVB dabei möglicherweise für einen der begehrtesten Trainer der Bundesliga ausgeben: Sebastian Hoeneß. Der Coach des VfB Stuttgart besitzt bei den Schwaben zwar ein Arbeitspapier bis 2027, bei der Vertragsverlängerung im vergangenen März soll er sich aber eine Ausstiegsklausel gesichert haben. Sie soll zwischen gerade einmal fünf und sechs Millionen Euro liegen.

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Allerdings: Die Ausstiegsoption aus seinem aktuellen Vertrag gilt für Hoeneß offenbar erst für den kommenden Sommer. Außerdem muss der Klub, der ihn verpflichten will, international spielen. Aktuell sieht es danach aus, als ob der BVB dieses Ziel verpassen würde.

Sein Name könnte wieder durch Dortmund geistern

Will Dortmund Hoeneß, der mit dem VfB vergangene Saison Vizemeister wurde, doch frühzeitig zu sich lotsen, muss der Klub wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass der BVB sich in den vergangenen Monaten in Stuttgart bedient. Im Sommer wechselten die damaligen VfB-Stars Serhou Guirassy und Waldemar Anton für saftige Millionenablösen nach Dortmund.

Einen Trainer mit Überraschungspotential brachte die „Bild“ am Donnerstagabend ins Gespräch: DFB-Co-Trainer Sandro Wagner. Immer wieder wird der Name mit deutschen Klubs in Verbindung gebracht, auch mit dem FC Bayern und Hoffenheim in den letzten Monaten. Mehr zu der Causa Wagner lesen Sie hier.

Nicht auszuschließen ist derweil auch, dass der Name Edin Terzić wieder durch Dortmund geistert, sollte Şahin tatsächlich entlassen werden. Der Ex-Coach ist seit seinem Rücktritt ohne neuen Job. Eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte käme aber einer Sensation gleich – und käme wohl nicht überall gut an. Zu erfolglos war der BVB in der Gesamtheit auch unter Terzić, wenngleich ihm der Einzug ins Champions-League-Finale im vergangenen Sommer gelungen war.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID

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