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BVB: Şahin gefeuert – ten Hag, Schmidt oder Hoeneß als Ersatz?


BVB-Coach Şahin gefeuert
Für diesen Trainer müssten sie tief in die Tasche greifen


Aktualisiert am 22.01.2025 - 10:37 UhrLesedauer: 6 Min.
Nuri Şahin: Der 36-Jährige steht bei Borussia Dortmund auf der Kippe.Vergrößern des Bildes
Nuri Şahin: Der 36-Jährige ist nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund. (Quelle: IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images)
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Das Kapitel Nuri Şahin beim BVB ist vorbei. Nun braucht es einen neuen Trainer. Der Markt bietet auf der Trainerposition durchaus Alternativen.

Das neue Jahr ist gerade drei Wochen alt und bei Borussia Dortmund schrillen bereits wieder die Alarmglocken. Der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Freitag folgte vier Tage später eine herbe 1:2-Niederlage in der Champions League beim FC Bologna. Nach vier Spielen im neuen Jahr steht der BVB damit noch ohne Punkte da. In der Königsklasse droht das Verpassen des direkten Einzugs ins Achtelfinale, und auch die Bilanz nach 18 Partien in der Bundesliga liest sich aus Dortmunder Sicht erschreckend.

Nur sieben Siege konnte der BVB in der Hinserie einfahren. Dem gegenüber stehen vier Unentschieden und sieben Niederlagen. Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte Dortmund unter dem oftmals kritisierten Edin Terzić zum gleichen Zeitpunkt zwar nur einen Erfolg mehr eingefahren (acht Siege), jedoch auch nur halb so oft verloren (sechs Unentschieden, drei Niederlagen). Die Pleiten setzte es damals gegen die Top-Klubs FC Bayern, VfB Stuttgart und RB Leipzig. Dieses Mal hießen die Teams, die dem BVB den Zahn zogen, unter anderem FC Augsburg, Union Berlin und Holstein Kiel.

Pl.MannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.Form
1
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Bayern
18143156:15+4145
2
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Leverkusen
18125144:24+2041
3
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Frankfurt
18113442:24+1836
4
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Stuttgart
1895436:26+1032
5
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Leipzig
1894532:27+531
6
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Mainz
1884631:23+828
7
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Wolfsburg
1883740:32+827
8
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Freiburg
1883725:34-927
9
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Bremen
1875631:34-326
10
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Dortmund
1874732:31+125

Trainer Nuri Şahin, der erst im Sommer vom zurückgetretenen Terzić übernommen hatte, stand dementsprechend lange in der Kritik. Nun hat sich der Klub nach der Niederlage in Bologna am Mittwoch offiziell von dem 36-Jährigen getrennt.

BVB-Boss Lars Ricken vermied am Dienstagabend noch ein klares Bekenntnis hinsichtlich Şahin. "Meine Erwartungshaltung nach Frankfurt war klar. Wir brauchen Siege. Wir brauchen Resultate. Jetzt haben wir einmal in neun Spielen gewonnen", sagte ein enttäuschter Ricken bei Amazon Prime Video. Ricken sagte auch, er wolle nicht "aus der Emotion und aus der Hüfte heraus" in Italien einen Entschluss verkünden. Einen Tag später dann die Trennung.

Ricken dürfte sich bereits gemeinsam mit Sportdirektor Sebastian Kehl sowie Berater Matthias Sammer und BVB-Patron Hans-Joachim Watzke Gedanken gemacht haben, wer Şahin nun ersetzen könnte. Ein möglicher Kandidat war dabei jüngst in Dortmund zu Gast.

Şahins Schattentrainer: Erfolge, trotz permanenter Kritik

Im Businessbereich des Dortmunder Signal Iduna Parks spielten sich am 16. Spieltag bei der Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen (2:3) offenbar bemerkenswerte Szenen ab. Laut Pay-TV-Sender Sky unterhielten sich dort Sven Mislintat, der Technische Direktor des BVB, sowie der Mitgeschäftsführer Carsten Cramer mit keinem Geringeren als Erik ten Hag.

Der 54-jährige Niederländer gilt aktuell bereits als Schattentrainer von Nuri Şahin, also als der Coach, der ein sofortiger Plan B wäre. Gerade vor diesem Hintergrund ist die Sichtung ten Hags beim letzten Heimspiel der Dortmunder durchaus bemerkenswert.

Was für den ehemaligen Trainer von Manchester United sprechen würde: Er soll zu Matthias Sammer ein gutes Verhältnis pflegen. Ten Hag kennt Deutschland zudem bestens aus seiner Zeit als Trainer der zweiten Mannschaft des FC Bayern (2013 bis 2015). Erfolge feierte er vor allem als Coach von Ajax Amsterdam. Mit dem Klub gewann er unter anderem drei Meisterschaften in den Niederlanden, führte sein Team 2019 sensationell ins Halbfinale der Champions League. Trotz nahezu permanenter Kritik an seiner Person konnte ten Hag im Anschluss auch in Manchester Trophäen gewinnen. Dem englischen Ligapokal 2023 folgte der FA Cup ein Jahr später.

Der jüngste Besuch in Dortmund soll aber nicht direkt mit der Krise der Mannschaft unter Nuri Şahin zu tun haben, heißt es. Ten Hag habe seit seinem Aus bereits öfter Spiele im BVB-Stadion besucht. Dennoch dürfte sein Name in den kommenden Tagen noch häufiger fallen, sollte die Formkurve des Teams weiter nach unten zeigen. (Wahrscheinlichkeit: 70%)

Er sagte dem FC Bayern bereits öffentlich ab

Eine heiße Aktie auf dem Trainer-Transfermarkt bleibt derweil auch ein Deutscher. Roger Schmidt ist hierzulande besonders aus seiner Zeit bei Bayer Leverkusen bekannt. Die "Werkself" trainierte der 57-Jährige von 2014 bis 2017, führte sie in seiner ersten Spielzeit auf den vierten, in seiner zweiten auf den dritten Platz.

Nach seiner Freistellung im März 2017 – Leverkusen stand zu diesem Zeitpunkt auf Rang zehn – heuerte Schmidt bei mehreren Stationen im Ausland an. Auf den chinesischen Erstligisten Beijing Guoan (2017 bis 2019) folgten die PSV Eindhoven aus den Niederlanden (2020 bis 2022) und Benfica Lissabon (2022 bis 2024). Trophäen konnte er bei jeder dieser Stationen gewinnen.

Schmidts Erfolg machte ihn zwischenzeitlich offenbar sogar für den FC Bayern interessant. Zumindest sagte er den Münchnern indirekt öffentlich ab, als diese nach dem frühzeitig publik gemachten Abgang von Thomas Tuchel nach einem Nachfolger für diesen suchten und Gerüchte um Schmidts Person im Zusammenhang mit dem deutschen Rekordmeister aufkamen.

"Ich bin nicht auf dem Markt. Ich habe einen Job bei Benfica", betonte Schmidt damals. Diesen war er im August 2024 nach einem unbefriedigenden Saisonstart dann aber los. Seitdem ist Schmidt vereinslos. Gut möglich, dass der BVB auch ihn nach dem Şahin-Aus in den Kreis der engeren Kandidaten für den Trainerjob einbezieht. (Wahrscheinlichkeit: 30%)

Für Hoeneß müsste der BVB eine Ablöse zahlen

Eine andere denkbare Variante wäre, dass Borussia Dortmund sich bei der Trainersuche nicht auf aktuell arbeitssuchende Optionen beschränken, sondern in eine Ablöse investieren würde, um einen potenziellen Wunschkandidaten aus seinem aktuellen Vertrag herauszukaufen.

Nicht allzu viel müsste der BVB dabei möglicherweise für einen der begehrtesten Trainer der Bundesliga ausgeben: Sebastian Hoeneß. Der Coach des VfB Stuttgart besitzt bei den Schwaben zwar ein Arbeitspapier bis 2027, bei der Vertragsverlängerung im vergangenen März soll er sich aber eine Ausstiegsklausel gesichert haben. Sie soll zwischen fünf und sechs Millionen Euro liegen.

Allerdings: Die Ausstiegsoption aus seinem aktuellen Vertrag gilt für Hoeneß offenbar erst für den kommenden Sommer. Außerdem muss der Klub, der ihn verpflichten will, international spielen. Aktuell sieht es danach aus, als ob der BVB dieses Ziel verpassen wird.

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Matthäus bringt Ex-Bundestrainer ins Gespräch

Will Dortmund Hoeneß, der mit dem VfB vergangene Saison Vizemeister wurde, doch frühzeitig zu sich lotsen, muss der Klub wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass der BVB sich in den vergangenen Monaten in Stuttgart bedient. Im Sommer wechselten die damaligen VfB-Stars Serhou Guirassy und Waldemar Anton für saftige Millionenablösen nach Dortmund. (Wahrscheinlichkeit: 5%)

Sky-Experte Lothar Matthäus erregte bereits am Dienstag mit einem weiteren Namen Aufsehen: Der 63-Jährige brachte Ex-Bundestrainer Joachim Löw "für die nächsten vier Monate" ins Gespräch, also als Übergangslösung. Löw sei "vorübergehend eine Lösung – langfristig nicht", allerdings könne dieser dabei helfen, "erst mal Ruhe reinzubringen und sich dann langfristig um einen neuen Trainer zu kümmern". (Wahrscheinlichkeit: 5%)

Laut Sky zähle indes auch Niko Kovač zu den in der BVB-Führungsetage diskutierten Kandidaten, laut "Bild" sogar zu den Favoriten. Kovač werde zugetraut, die Mannschaft zumindest körperlich wieder auf höchstes Niveau zu bekommen. Dass die Dortmunder allerdings einen Trainer holen, der zuletzt sowohl beim VfL Wolfsburg (Entlassung im März 2024) als auch bei der AS Monaco (Beurlaubung im Januar 2022) glücklos war, erscheint insgesamt aber eher unwahrscheinlich – ebenso, dass dieser für eine Übergangsanstellung zur Verfügung stünde. (Wahrscheinlichkeit: 20%)

Überraschung mit DFB-Co-Trainer?

Einen Trainer mit Überraschungspotenzial brachte dann noch die "Bild"-Zeitung ins Gespräch: DFB-Co-Trainer Sandro Wagner. Immer wieder war der ehemalige Stürmer in der Vergangenheit mit deutschen Klubs in Verbindung gebracht worden, in den letzten Monaten auch mit seinen Ex-Vereinen, dem FC Bayern und der TSG Hoffenheim. Wie der 37-Jährige im Gespräch mit dem "Spiegel" jedoch wenige Tage später erklärte, schließe er einen Wechsel vor der WM 2026 aus.

Dabei betonte Wagner aber auch, dass er die Rolle als Assistent nicht dauerhaft einnehmen will: "Derzeit ist das perfekt für mich, ich kann von Top-Leuten um mich herum wahnsinnig viel mitnehmen. Die WM 2026 ist ein cooles Ziel." (Wahrscheinlichkeit: 0%)

Nicht auszuschließen ist derweil auch, dass der Name Edin Terzić wieder durch Dortmund geistert. Der Ex-Coach ist seit seinem Rücktritt ohne neuen Job. Eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte wäre eine Sensation – und käme wohl nicht überall gut an. Zu erfolglos war der BVB in der Gesamtheit unter Terzić, wenngleich ihm der Einzug ins Champions-League-Finale im vergangenen Sommer gelungen war. (Wahrscheinlichkeit 0%)

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur SID

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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