Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Borussia Dortmund in der Krise Er ist krachend gescheitert
Borussia Dortmund läuft den eigenen Erwartungen hinterher und kassiert die nächste herbe Niederlage. Im Mittelpunkt steht dabei eine traurige Figur.
Liebes Holstein Kiel, bitte die folgenden Zeilen nicht falsch verstehen. Sie haben einzig und allein mit der erschreckend schwachen und gleichgültigen Darbietung von Borussia Dortmund zu tun und nicht wirklich mit dem starken Auftritt der Kieler Mannschaft. Denn: Wie, bitte schön, lässt sich eine derartige Abreibung sonst einordnen? 0:3 schon zur Halbzeit? Endstand 2:4 gegen zehn Kieler? Kaum erklärbar, nicht nur für BVB-Fans.
Man muss es so sagen: Das, was Borussia Dortmund zur Zeit – und eigentlich schon die ganze Saison lang – abliefert, ist ein Armutszeugnis. Schon die letzte Saison war ein Auf und Ab, fand mit dem Einzug ins Finale der Champions League aber noch ein halbwegs versöhnliches Ende. Und nun? Man kann es drehen und wenden, wie man will. Verletzungsbedingte Ausfälle, sportliches Pech, eine Grippewelle – alles Tatsachen. Aber eben auch: spielerisches Unvermögen, Lustlosigkeit, ein Hauch Gleichgültigkeit.
Es liegt in seiner Verantwortung
Damit rückt nun zwangsläufig Trainer Nuri Şahin in den Mittelpunkt. Ein ehemaliger Spieler wird zum Trainer – vor der Saison klang das wie pure Fußballromantik. Spätestens mit dem Ergebnis in Kiel ist dieser Zauber aber endgültig verflogen. Seine Amtszeit könnte damit ein jähes Ende gefunden haben.
Wie die "Bild" gerade erst berichtete, scheint es zwischen Şahin und einigen Spielern nicht mehr zu stimmen. Immerhin aber: Kapitän Emre Can stärkte dem Trainer nach der Pleite den Rücken, auch BVB-Geschäftsführer Lars Ricken schloss eine Trennung aus (mehr dazu lesen Sie hier).
Şahin bezeichnete den Auftritt seiner Mannschaft nach dem Spiel in Kiel als "absolut beschämend, eine absolute Nichtleistung." Es liegt aber in seiner Verantwortung, die Spieler zu ihrer bestmöglichen Leistung zu treiben. Das scheint ihm nicht mehr zu gelingen.
Şahin und der BVB? Das war ein netter Gedanke, der nun aber krachend gescheitert ist. Dortmund, als Bayern-Jäger in die Saison gestartet, muss handeln. Alle Spieler wechseln? Geht nicht. Also ist es wieder einmal der Trainer, der geopfert werden muss. Auch in diesem Fall. Sonst kommt das böse Erwachen erst noch. Dann, wenn das Minimalziel "Champions-League-Qualifikation" nicht erreicht wurde.
- Eigene Beobachtungen