Umstrittene Aussagen vom Bayern-Trainer "Ausrede" – Matthäus greift Tuchel an
Der Trainer des deutschen Rekordmeisters hatte nach dem 1:5 in Frankfurt eine überraschende Begründung geliefert. Lothar Matthäus reagiert nun mit scharfer Kritik auf Tuchels Aussagen.
Lothar Matthäus hat überrascht und kritisch auf Aussagen von Thomas Tuchel nach dem 1:5-Debakel des FC Bayern bei Eintracht Frankfurt reagiert. Tuchel hatte berichtet, dass er auf dem Spielberichtsbogen eine andere Frankfurter Abwehrformation als erwartet gesehen habe und seinem Team deshalb kurz vor Anpfiff womöglich "zu viele Informationen gegeben" habe.
"Mich hat diese Aussage am meisten überrascht. Wenn ich mich nur auf ein System vorbereite, habe ich irgendwas vergessen, in diesen Tagen zu machen", sagte der deutsche Fußball-Rekordnationalspieler Matthäus am Sonntagabend bei Sky 90. "Das kann ich doch nicht als Ausrede gelten lassen." Bayern müsse sein Spiel dem Gegner unabhängig von dessen Formation aufzwingen. "Gestern hat es nicht am System der Frankfurter gelegen, sondern es war die Einstellung von Bayern München", sagte der 62-Jährige. "Ich kann ja nach fünf Minuten reagieren, auf das, was ich vorher nicht angesprochen habe."
Auch t-online-Kolumnist Stefan Effenberg hatte Tuchel bereits am Sonntagvormittag im "Doppelpass" bei Sport1 für seine Äußerungen angegriffen (mehr dazu lesen Sie hier).
"Vielleicht zu viele Informationen gegeben"
Tuchel hatte nach der Partie berichtet, dass er eine Viererkette erwartet habe. "Aber auf dem Spielberichtsbogen sah es von den Namen her aus wie eine Fünferkette", sagte der Coach. Tuchel räumte dabei eigene Fehler ein. "Vielleicht haben wir ganz kurz vor dem Spiel nach dem Aufwärmen zu viele Informationen gegeben und den Fokus weggebracht von dem, was wir eigentlich haben wollten. Die ganze Woche stand unter dem Fokus, giftig zu sein und zu gewinnen", beschrieb Tuchel.
Nach der ersten Saisonniederlage in der Bundesliga liegen die Bayern nun vier Punkte hinter Spitzenreiter Bayer Leverkusen, haben aber eine Partie weniger als die Rheinländer absolviert.
- Nachrichtenagentur dpa