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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Vor Topspiel gegen Freiburg Wegen Eberl: Kurioses Interview von Bayern-Sportdirektor
Max Eberl wird weiter mit einer Position beim FC Bayern in Verbindung gebracht. Darauf angesprochen, sorgt FCB-Sportdirektor Christoph Freund für einen vielsagenden Moment in einem Interview.
Die Personalie schwebt weiter über dem FC Bayern: Kommt Max Eberl zum deutschen Rekordmeister? Der gerade erst bei RB Leipzig wegen fehlenden Bekenntnisses zum Klub entlassene Funktionär wird seit geraumer Zeit bei den Münchnern gehandelt. Mögliche Position: Eberl könnte neuer Sportvorstand werden – die Position ist bei den Bayern seit der Trennung von Hasan Salihamidžić nicht besetzt.
In dieser Anstellung wäre Eberl dann neuer direkter Vorgesetzter des gerade erst geholten Sportdirektors Christoph Freund. Den Österreicher würde ein Eberl-Engagement an der Säbener Straße wohl am unmittelbarsten betreffen. Umso spannender also, was Freund über die Spekulationen denkt.
Vor dem Bundesliga-Topspiel am Sonntagnachmittag gegen den SC Freiburg fragte deshalb DAZN-Moderatorin Laura Wontorra direkt bei Freund nach. Es entwickelte sich ein kurioser Wortwechsel – denn der 46-Jährige wich gleich mehrfach einer direkten Antwort aus.
Wontorra: "Wie gut kennen Sie Max Eberl? Würden Sie sich über eine Zusammenarbeit freuen?"
Freund: "Ja, ich kenne ihn natürlich aus dem Fußball-Business. Er war vorher lange bei Mönchengladbach, jetzt bei RB Leipzig. Das ist nicht meine Entscheidung. Ich bin sehr, sehr happy beim FC Bayern, habe viele Aufgaben. Mal sehen, was die Zukunft bringt."
Wontorra: "Würden Sie sich freuen über so eine Zusammenarbeit?"
Freund: "Da habe ich mir wirklich noch gar keine Gedanken drüber gemacht, weil ich gerade erst hier angekommen bin und ganz viele Aufgaben habe und mich darauf konzentriere."
Ein klares Bekenntnis zu Eberl oder eine positive Einstellung zu einer potenziellen Zusammenarbeit klingt anders.
Freund war von 2015 bis 2023 Sportdirektor bei Red Bull Salzburg, prägte die Transferpolitik des Klub maßgeblich mit. Beim FC Bayern soll er diese Arbeit fortsetzen.
"Wichtig für uns, die Werte des FC Bayern hochzuhalten"
Zur Personalie Jérôme Boateng äußerte sich Freund allerdings direkter. Die Bayern hatten sich unter der Woche gegen eine Rückkehr des vereinslosen Innenverteidigers, der zuletzt bei der Mannschaft mittrainiert hatte, entschieden. "Vor zehn Tagen hatte sich die Situation so dargestellt, dass wir gar keinen Innenverteidiger mehr hatten", erklärte Freund. "Wir haben mit der medizinischen Abteilung diskutiert, wie lange die ausfallen könnten, und dann haben wir uns entschieden, dass wir uns den Jérôme anschauen wollen im Training. Jetzt hat sich die Situation sportlich gebessert, es sieht so aus, dass wir nach der Länderspielpause alle drei Innenverteidiger (Matthijs de Ligt, Dayot Upamecano und Min-jae Kim, Anm. d. Red.) wieder zur Verfügung haben, und darum haben wir gemeinsam entschieden, dass wir von einer Verpflichtung Abstand nehmen."
Freund bestätigte aber auch, dass die privaten Probleme des Ex-Nationalspielers eine wichtige Rolle bei der Entscheidung gespielt haben. "Es ist wichtig für uns, die Werte des FC Bayern hochzuhalten, und was jetzt immer wieder geschrieben wurde über häusliche Gewalt oder Gewalt gegen irgendwen anderen, gegen Kinder, ganz egal: Das sind Werte, die für uns unerlässlich sind." Gewalttaten seien "nicht zu tolerieren, da gibt es auch keine Akzeptanz."
- Eigene Beobachtungen