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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei Telefonat mit Ex-Boss Bayerns Präsident macht überraschendes Angebot
Oliver Kahns Abgang beim FC Bayern hätte wohl nicht geräuschvoller ausfallen können. Nun ist Klubpräsident Hainer relativ unerwartet einen Schritt auf den ehemaligen Vorstandsboss zugegangen.
Herber Hainer und Oliver Kahn hatten in den vergangenen Wochen ein durchaus angespanntes Verhältnis.
Nach der Demission Kahns als Vorstandschef des FC Bayern am letzten Spieltag – kurz nachdem sich die Münchner in einem Herzschlagfinale die Deutsche Meisterschaft gesichert hatten – ging es hoch her an der Säbener Straße.
Kahn, der im Vergleich zu seinem ehemaligen Kollegen Hasan Salihamidžić zum Saisonfinale nicht einmal im Stadion war, kritisierte – direkt und durch die Blume – die Art und Weise seiner Entlassung.
Hainer reagierte und erklärte zur Trennung, dass das Gespräch darüber "leider nicht so gut gelaufen" sei. "Es war sehr emotional und wir konnten uns am Ende des Tages mit Oliver Kahn nicht einigen, dass wir die Beendigung einvernehmlich hinkriegen", so der Präsident weiter.
Kahn widerspricht Hainer
Kahn wiederum war mit dieser Darstellung gar nicht einverstanden und twitterte: "Die Behauptung, dass ich ausgerastet bin, als ich über die Abberufung informiert wurde, stimmt definitiv nicht." Er schrieb von einem "ruhigen und sachlichen Gespräch". Seitdem schien das Tischtuch zwischen beiden Seiten zerschnitten zu sein – bis jetzt.
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Denn am Sonntagmorgen machte Hainer einen deutlichen Schritt auf Kahn zu. "Ich habe letzte Woche mit Oliver Kahn telefoniert. Der FC Bayern München ist immer bereit, die Hand auszustrecken. Ich bin auch relativ sicher, dass sich das Verhältnis wieder normalisieren wird und Oliver in die FC-Bayern-Familie zurückkehren wird", sagte der 68-Jährige bei Bild TV.
Überraschende Wende bei Tapalović?
Außerdem ließ Hainer in der Sendung mit einer weiteren überraschenden Aussage aufhorchen: Der einstige Adidas-Chef sprach über eine mögliche Rückkehr des ehemaligen Torwarttrainers Toni Tapalović.
"Wir haben uns vor einiger Zeit von Toni Tapalović getrennt. Er ist trotzdem immer bei uns zugegen, es wird gesprochen mit Toni Tapalović. Wir alle wissen, dass Manuel Neuer und er sehr, sehr gut und über lange Zeit sehr erfolgreich zusammengearbeitet haben. Aber da kann ich heute keine Wasserstandsmeldung abgeben."
Neuers Unzufriedenheit
Tapalović war am 23. Januar 2023 überraschend entlassen worden. Federführend waren dabei Ex-Trainer Julian Nagelsmann und der ehemalige Sportdirektor Salihamidžić.
Torwart Manual Neuer, den eine lange Freundschaft mit Tapalović verbindet, war mit der Demission seines Freundes gar nicht einverstanden. Auch im Umfeld des Klubs sorgte die Entscheidung für eine Menge Unruhe.
Nach den Abgängen von Nagelsmann, Salihamidžić und Kahn hatte es zuletzt Gerüchte um eine mögliche Rückkehr des erfolgreichen Torwarttrainers gegeben. Laut Hainer laufe der Vertrag mit Tapalović weiter und er könne sich deshalb wieder "unkompliziert" den Profis anschließen.
- Sendung "Die Lage der Liga" am 11. Juni 2023 bei Bild TV
- twitter.com: @OliverKahn
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa