Niederländer noch ohne Startelfeinsatz Bayern-Neuzugang Gravenberch: "Ich bin unzufrieden"
Nach einer Sieglos-Serie herrscht beim FC Bayern Krisenzustand. Neuzugang Ryan Gravenberch sorgt mit einem Interview nun für noch mehr Unruhe.
Das dürfte er sich anders vorgestellt haben. Erst 106 Bundesliga-Minuten durfte Ryan Gravenberch für den FC Bayern sammeln, in der Startelf stand der junge niederländische Mittelfeldregisseur seit seinem Wechsel im Sommer noch überhaupt nicht. Zum Vergleich: Vergangene Saison machte er für Ajax Amsterdam 30 Liga-Partien, 26 davon von Beginn an.
Im Interview mit dem niederländischen Ableger des Sportfernsehsenders ESPN gefragt, ob er mit seiiner Situation beim FC Bayern unzufrieden sei, antwortete Gravenberch überraschend direkt: "Um ehrlich zu sein: Ja, bin ich." Eine Aussage, die der um Ruhe bemühten sportlichen Leitung um Vorstand Hasan Salihamidzic und Trainer Julian Nagelsmann nicht gefallen dürfte.
Gravenberch hat auf "mehr Minuten" gehofft
Der 20-Jährige erklärte seinen Unmut wie folgt: "Du willst spielen, aber der Trainer wählt andere Spieler. Ich habe das zu akzeptieren, doch es ist schwierig." Aktuell hat Gravenberch im zentralen Mittelfeld das Nachsehen hinter Marcel Sabitzer, Joshua Kimmich und Leon Goretzka.
Gravenberch erklärte weiter, er habe "auf mehr Minuten gehofft" - wohl auch mit Blick auf die WM in Katar. Ohne Einsätze im Bayern-Trikot dürfte ihm den Sprung in den Kader der niederländischen "Elftal" nicht gelingen. Für die WM-Generalproben in der Nations League gegen Polen und Belgien hat Bondscoach Louis van Gaal den zehnfachen A-Nationalspieler zumindest nicht nominiert.
Nagelsmann hatte sich vor der Bundesliga-Pleite gegen den FC Augsburg dezidiert zu Gravenberch, für den der Rekordmeister im Sommer gut 19 Millionen Euro an Ajax überwiesen hatte, geäußert. Der Cheftrainer der Münchner kritisierte dabei das Defensivverhalten des Youngsters, sagte: "Wir brauchen eine gute Balance auf der Sechserposition. Er weiß, dass er defensiv noch ein bisschen zupacken muss. Manchmal hadert er mir ein bisschen zu viel bei Fehlern." Seine Situation dürfte sich sobald nicht ändern. "Er hat viel Konkurrenz", erklärte Nagelsmann vielsagend.
- sport1.de: "Bayern-Neuzugang unzufrieden"