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Stuttgarter Krise: VfB-Sportdirektor Mislintat orientiert sich an Mentor Klopp


Stuttgarter Krise
VfB-Sportdirektor Mislintat orientiert sich an Mentor Klopp

Von dpa
Aktualisiert am 02.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Sven Mislintat orientiert sich an Jürgen Klopp.Vergrößern des Bildes
Sven Mislintat orientiert sich an Jürgen Klopp. (Quelle: Sebastian Gollnow./dpa)

Stuttgart (dpa) - Der neue Sportdirektor Sven Mislintat will sich bei seiner Arbeit für den VfB Stuttgart auch an seinem Mentor Jürgen Klopp orientieren.

"Es ist eine Riesenaufgabe, so einen Club wie den VfB wieder dahin zu bringen, wo er mal war", sagte Mislintat. Aber was für wunderbare Geschichten möglich seien, sehe man "an einem meiner Mentoren, Jürgen Klopp, der gestern nach dreieinhalb Jahren Arbeit mit dem FC Liverpool den großen Titel gewonnen hat". Mislintat und Klopp hatten von 2008 bis 2015 gemeinsam bei Borussia Dortmund gearbeitet. Am Samstag gewann Klopp mit Liverpool den Champions-League-Titel.

Angesichts des erneuten Abstiegs des VfB in die 2. Fußball-Bundesliga will sich der 46-Jährige aber auch nicht blenden lassen. "Die Wahrheit ist auch, dass es eine große Krise gibt", sagte Mislintat. "Es gab aber auch keinen in meinem Umfeld, der gesagt hat: "Mach's bloß nicht." Sondern im Gegenteil, es wurde eher gesagt: "Brutaler Club, Sven."" Der frühere BVB-Scout arbeitet seit einem Monat als Sportdirektor für die Schwaben.

Der VfB will am Montag über mögliche Vertragsverlängerungen der Ex-Nationalspieler Christian Gentner, Dennis Aogo und Andreas Beck entscheiden. Die Verträge der drei Akteure laufen am 30. Juni aus. "Morgen werden wir das abschließend klären und dann auch auf die Spieler zugehen", sagte VfB-Sportvorstand Thomas Hitzlsperger.

Die "Bild" hatte zuvor berichtet, dass im Fall von Kapitän Gentner bereits eine Entscheidung gefallen sei und der 33-Jährige nach dem Abstieg in die 2. Fußball-Bundesliga keinen neuen Vertrag bekommen werde. "Mit Christian Gentner habe ich telefoniert, dass wir nächste Woche ein Gespräch führen werden", sagte Hitzlsperger.

Fest steht dagegen schon, dass der Abstieg in die 2. Liga den Verein finanziell hart trifft. Der Umsatz werde um ungefähr ein Drittel einbrechen, sagte Finanzvorstand Stefan Heim: "Die eine Hälfte davon entfällt auf geringere TV-Einnahmen, die andere auf geringere Sponsoring-Einnahmen."

Heim kritisierte in dem Zusammenhang die frühere Ausgabenpolitik der sportlichen Führung des VfB deutlich. "Dieser Verein hat kein Mittelherkunftsproblem, sondern ein Mittelverwendungsproblem", sagte er. "Wir müssen Voraussetzungen schaffen, dass die Gelder im sportlichen Bereich sinnvoll verwendet werden. Wir brauchen maximale Kompetenz im sportlichen Bereich."

Präsident Wolfgang Dietrich hat mit Blick auf den Abstieg Probleme zwischen den Trainern und Ex-Sportvorstand Michael Reschke als eine Ursache genannt. "Vom ersten Spieltag an ist eine Situation eingetreten, dass der Zusammenhalt zwischen dem Trainer und dem Sportvorstand nicht optimal funktioniert hat. Man kann sagen: den Trainern", sagte der 70-Jährige. Reschke war vom VfB im Februar freigestellt worden und hatte in der vergangenen Saison mit den Trainern Tayfun Korkut und Markus Weinzierl zusammengearbeitet.

Ein großes Problem sei es gewesen, dass man Reschke nicht den geplanten Sportdirektor an die Seite habe stellen können. "Das hat dann dazu geführt, dass bestimmte Themen, die man hätte aufteilen können, sicher nicht alle optimal gelaufen sind und sich teilweise auch massiv auf die Mannschaft ausgewirkt haben", sagte Dietrich. "Letztendlich sind einige Dinge eskaliert."

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