2. Bundesliga Unnerstall jetzt auch erste Wahl im DFB-Pokal
Erst hielt er gegen Bayer Leverkusen seinen Kasten sauber, dann gab er nach dem 1:0-Sieg den Einpeitscher auf dem Zaun: Lars Unnerstall, Keeper des FC Schalke 04, hat in der Bundesliga einen unglaublichen Start hingelegt und sich rasend schnell zum Fanliebling gemausert. Pech für den neu verpflichteten Routinier Timo Hildebrand, denn an Unnerstall führt nun auch im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC (Dienstag ab 18:45 Uhr im t-online.de Live-Ticker) kein Weg vorbei.
Hildebrand hingegen wird den ersten Einsatz bei seinem neuen Arbeitgeber in der U23 haben. "Es ist abgesprochen, dass er in der internationalen Nachwuchsrunde am Mittwoch gegen Standard Lüttich spielen wird", sagte Sportdirektor Horst Heldt. Der 32-Jährige Ex-Hoffenheimer Hildebrand zeigt für die Entscheidung Verständnis. "Ich bin nicht vermessen, ich muss nicht sofort spielen. Ich muss arbeiten und mich beim Trainer anbieten", sagte er.
Heldt: "Das war mutig von ihm"
"Derzeit gibt es für den Trainer eigentlich keinen Grund, etwas zu ändern. Ein Wechsel wäre schwierig zu erklären", fügte Heldt in Anbetracht der Leistung Unnerstalls hinzu. Vor der Partie in Leverkusen hatte der 21-jährige Nachwuchskeeper selbstbewusst erklärt, das Tor der Königsblauen nicht kampflos wieder zu verlassen. "Das war mutig von ihm, manchmal setzt man sich damit auch selbst unter Druck", sagte Heldt. "Aber Lars hat seinen Worten auch Taten folgen lassen."
Dreikampf im Tor
Trainer Huub Stevens bremste die Euphorie um den Youngster jedoch ein wenig. "Natürlich sind wir froh darüber, dass Lars Unnerstall seine Sache gut gemacht hat, aber alle unsere Torhüter werden in Zukunft den Konkurrenzkampf annehmen müssen“, sagte er. Neben Unnerstall und Hildebrand ist auch Oldie Mathias Schober (35) ein Kandidat für das Schalker Tor.
Unnerstall war für Stammtorhüter Ralf Fährmann ins Team gerutscht, der sich im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern schwer am Knie verletzt hatte und mit einem Kreuzbandriss monatelang ausfällt.
Auf den Spuren von Manuel Neuer
Nach dem Triumph in Leverkusen, der den FC Schalke auf Platz drei katapultierte, zeigte Unnerstall zudem seine Feierqualitäten. Angespornt von Fans und Mitspielern gab er mithilfe eines Megafons den Animateur, während die Kollegen auf dem Rasen tanzten. Sehr ähnliche Bilder sah schon einmal in der BayArena, nämlich im März 2010. Damals hieß der Schalker Torwart auf dem Zaun noch Manuel Neuer.
