2. Fußball-Bundesliga Sky: Fiél nicht mehr Trainer - Hertha wieder am Scheideweg?
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Der Aufstieg sollte es sein. Stattdessen droht im schlimmsten Fall Abstiegskampf - in der zweiten Liga. Ein neuer Trainer soll Hertha BSC nun wohl retten - wie zuletzt schon so oft.
Der nächste Trainer muss gehen. Die Trennung von Cristian Fiél bei Hertha BSC ist einem Bericht des Senders Sky zufolge nach der vierten Pleite in Serie beschlossene Sache. Der Hauptstadtclub, der es in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten auch schon mit Trainern wie Markus Babbel, Otto Rehhagel, Felix Magath, Jürgen Klinsmann und einigen mehr versucht hat, steht womöglich an einem Scheideweg. Und das in der 2. Fußball-Bundesliga.
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Statt auf die Aufstiegsplätze zu schauen, droht in der zweiten Saison nach dem abermaligen Abstieg aus der Bundesliga im schlimmsten und gar nicht mal so unwahrscheinlichen Fall knallharter Abstiegskampf. Der Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz beträgt gerade mal fünf Punkte.
Pfiffe gegen den eigenen Trainer
Die Wende muss her - schleunigst. Retten soll ebenfalls laut Sky der Ende vergangenen Jahres beim Ligarivalen Hannover 96 freigestellte Stefan Leitl die Hertha. An seiner Seite André Mijatović - vom Sommer 2010 an spielte der mittlerweile 45 Jahre alte Kroate selbst zwei Jahre für den Club aus dem Westend.
Klar ist, dass jeder neue Trainer auch bei den Fans erstmal willkommen sein dürfte, mit Hertha-Vergangenheit erst recht. Fiél, im Sommer vom 1. FC Nürnberg geholt, hatte seinen Kredit verspielt. Pfiffe gegen ihn waren keine Seltenheit mehr. Vor allem die Niederlage beim Tabellenletzten Jahn Regensburg hatte Spuren hinterlassen.
"Im Moment läuft nicht viel für uns", hatte Herthas Sportdirektor Benjamin Weber bei Sky nach der Niederlage in Düsseldorf gesagt und angekündigt: "Wir werden jetzt erst mal nach Hause fahren und wie wir es immer machen, alles analysieren. Wir müssen schnell ins Punkten kommen."
Noch in der Nacht sollen die Vereinsbosse Fiél die Entscheidung mitgeteilt haben. "Wenn du von fünf Spielen vier verlierst, dann hast du nicht viele Argumente auf deiner Seite. Alles andere wird man sehen", hatte Fiél in der Pressekonferenz nach dem Spiel betont.
Die Liste der Trainer ist lang: Von Babbel bis Klinsmann
Nach dem Abstieg 2010 schaffte die Hertha in der darauffolgenden Saison als Zweitliga-Erster die direkte Rückkehr. Nicht mal nach dem erneuten Abstieg 2012 blieb der Club länger als eine Spielzeit in der zweiten Liga stecken. Diesmal dürften es mindestens schon mal drei Jahre werden.
Ein Dauer-Problem auch damals schon: Fehlende Konstanz auf dem Trainerposten. Nur mal ein paar Namen seit Mitte 2010: Babbel, Michael Skibbe, Rehhagel, Jos Luhukay, Bruno Labbadia, Magath oder Klinsmann. Nicht zu vergessen: Hertha-Ikone und Immer-Wieder-Mal-Trainer Pal Dardai. Von dem Ungarn hatte Fiél die Mannschaft übernommen. Der neue Coach sollte sie fußballerisch weiterentwickeln. Dass der Kader Potenzial hat, ist weitgehend unstrittig, abrufen konnte er es unter der sportlichen Verantwortung von Fiél nur bedingt.
Großen finanziellen Spielraum hat die Hertha - auch angesichts zurückliegender Trainereskapaden - nicht. Auch deswegen rief der vor rund einem Jahr im Alter von 43 Jahren plötzlich gestorbene damalige Präsident Kay Bernstein den Berliner Weg aus.
Junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs sollen zu Leistungsträgern werden. Ibrahim Maza, 19 Jahre jung und ausgebildet in der Hertha-Jugend, ist dafür ein Beispiel. Gleich mehrere Clubs aus der ersten Liga sollen Interesse an ihm haben. Nicht aus dem eigenen Nachwuchs kommt Fabian Reese, mit 27 ist er auch kein Jungspund mehr. Gleichwohl gilt er als Identifikationsfigur. Und auch er soll umworben sein.
- Nachrichtenagentur dpa