2. Bundesliga am Sonntag HSV ringt den KSC nieder – und ist plötzlich Zweiter
Der Hamburger SV hat im ersten Spiel nach der Entlassung von Steffen Baumgart drei wichtige Punkte eingefahren. Nach dem Sieg in Karlsruhe sind die "Rothosen" zurück in den Aufstiegsrängen.
Dank eines 3:1-Siegs (1:1) beim Karlsruher SC ist der Hamburger SV in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga auf den zweiten Rang gesprungen. Die Hanseaten konnten beim direkten Konkurrenten über einen Doppelpack von Jean-Luc Dompé jubeln (23. und 55. Minute). Auch Davie Selke traf (88.). Für die Heimelf war lediglich Fabian Schleusener erfolgreich (36.).
Hamburg hat nun 23 Punkte auf dem Konto, genauso wie der 1. FC Kaiserslautern, Hannover 96 und der KSC. Das Torverhältnis entscheidet aktuell über die Platzierungen der Teams. Spitzenreiter Paderborn ist bereits am Samstag auf 27 Punkte enteilt.
Für den HSV war der Erfolg in Karlsruhe der erste Dreier seit Mitte Oktober – und gleichzeitig die ersten Punkte nach dem Aus von Cheftrainer Steffen Baumgart. Der 52-Jährige war nach dem 2:2 gegen Schalke in der vergangene Woche entlassen worden. Als Interimscoach der Hamburger steht aktuell Merlin Polzin an der Seitenlinie.
Im Parallelspiel schlitterte derweil Fortuna Düsseldorf weiter in die Krise – trotz eines späten Ausgleichstreffers. In Nürnberg gab es nur ein Remis, am Ende hieß es 2:2 (1:0). Für die Mannschaft von Miroslav Klose trafen Finn Jeltsch (16.) und Stefanos Tzimas (84.). Fortuna kam durch Ísak Jóhannesson (67./ Foulelfmeter) und ein Eigentor von Julian Justvan (90.+1) zweimal zurück. Dennoch: Die Fortuna ist jetzt seit fünf Ligaspielen sieglos. Auch der "Club" tritt nach vier sieglosen Partien auf der Stelle.
Die SSV Ulm und Greuther Fürth trennten sich derweil 1:1 (1:1). Julian Green für die Gäste (16.) sowie Semir Telalović für den Aufsteiger (45.+1) trafen jeweils vom Elfmeterpunkt.
Karlsruher SC 1:3 Hamburger SV
Polzin kündigte für das Spiel in Karlsruhe an, "mutig nach vorne spielen" zu wollen. "Wir haben viel Energie und Bock", sagte der 34-Jährige. Tatsächlich begann der HSV druckvoll, dominierte das Geschehen in den ersten 20 Minuten mit 75 Prozent Ballbesitz und kam schnell zu ersten Chancen.
Nachdem Ransford Königsdörffer (9.) und Bakery Jatta (11.) noch verfehlten, machte Dompe es besser. Der Franzose nutzte einen kapitalen Fehlpass von Max Weiß eiskalt von der Strafraumgrenze und belohnte den HSV für eine starke Anfangsphase.
Und Karlsruhe? Wachte dann auf. Erst scheiterte Bambase Conte an HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes (26.), dann wurde eine Schleusener-Direktabnahme gerade so abgeblockt (34.), ehe der Angreifer zwei Minuten später nach einer Ecke per Kopf zum verdienten Ausgleich traf.
Im zweiten Abschnitt nahm die Partie weiter an Schwung auf – wobei der KSC gleich zweimal Pech hatte. Die vermeintliche Führung der Gastgeber durch Marvin Wanitzek wurde zurückgepfiffen, weil der Karlsruher Kapitän einen Fuß breit im Abseits stand (49.). Acht Minuten und den Hamburger Treffer durch Dompé später sprang ein Abschluss Contehs von der Unterkante der Latte zurück ins Feld.
1. FC Nürnberg 2:2 Fortuna Düsseldorf
Die Fortuna lief vor 36.111 Zuschauerinnen und Zuschauern 20 Minuten lang nur hinterher. Nürnberg kombinierte, dominierte nach Belieben und hätte schon vor dem Kopfballtor von Finn Jeltsch nach einem Eckball führen können. Erst nach 25 Minuten zeigten die Gäste erste zarte Angriffsbemühungen. Marcel Sobottka (33.) allerdings schoss zu zentral auf Torhüter Jan Reichert. Nürnberg wurde immer wieder gefährlich, versäumte es allerdings, die Führung auszubauen.
Turbulent wurde es nach der Halbzeitpause. Schiedsrichter Lars Erbst verhängte einen unberechtigten Elfmeter für Nürnberg – der VAR-Keller zeigte ihm die falsche Perspektive eines vermeintlich strafbaren Handspiels von Matthias Zimmermann. Fortuna-Torhüter Florian Kastenmeier parierte gegen Julian Justvan gleich zweimal: Beim ersten Mal hatte er sich zu früh bewegt (57.). Ísak Jóhannesson (67.) glich für die Fortuna per Elfmeter nach Videobeweis aus, diesmal lag Erbst richtig. Johannesson selbst war gefoult worden.
Fortan drückte die Fortuna, Reichert lenkte einen Schuss von Giovanni Haag sensationell an den Pfosten (76.). Das Tor gelang aber dem Club: Stefanos Tzimas lupfte den Ball sehenswert über Kastenmeier hinweg. Durch ein Eigentor von Justvan (90.) schlug Düsseldorf spät zurück.
SSV Ulm 1:1 Greuther Fürth
Im Mittelpunkt stand vor allem der Video Assistant Referee (VAR). Einen strittigen Handelfmeter verwandelte Julian Green zur Führung für die Gäste (16.), Semir Telalovic traf nach einem vermeintlichen Foul von Maximilian Dietz an Maurice Krattenmacher ebenfalls vom Punkt zum Ausgleich (45.+1). Fürth-Keeper Nahuel Noell war in der richtigen Ecke, ließ den Ball aber unglücklich unter seinem Körper durch.
Im eisigen Donaustadion gab es im ersten Durchgang kaum Torchancen, aber trotzdem fast neun Minuten Nachspielzeit. Beim Handspiel des Ulmer Lucas Röser brauchte Schiedsrichter Patrick Schwengers im Zusammenspiel mit VAR-Assistent Robert Schröder knapp vier Minuten für die Entscheidungsfindung, beim Foulelfmeter für die Gastgeber sogar fünf.
Nach dem Seitenwechsel rückte der Fußball wieder in den Mittelpunkt, doch wirklich zwingende Möglichkeiten blieben auch hier aus.
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- Mit Material der Nachrichtenagentur SID