Proteste in Hannover und Berlin Fans nehmen Harry Potter und Voldemort ins Visier
Auch an diesem Spieltag haben Fans wieder Fadenkreuzplakate in die Höhe gehalten. Dieses Mal im Visier: der wohl bekannteste Zauberer der Welt.
Eine Woche nach dem Beinahe-Spielabbruch in Hamburg haben Anhänger von Hannover 96 beim Zweitliga-Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth erneut ein Fadenkreuz-Plakat im Fanblock hochgehalten. Diesmal war auf dem Plakat das Film-Gesicht des Zauberers Harry Potter (Darsteller Daniel Radcliffe) aus den Romanen von Joanne K. Rowling zu sehen. Auf einem weiteren Banner darunter stand: "Angst, Potter?" Beide Plakate wurden nach wenigen Minuten wieder eingerollt.
Das Zitat stammt aus dem zweiten Harry-Potter-Teil "Harry Potter und die Kammer des Schreckens". Die Worte "Angst, Potter?" sagt Harrys Erzrivale Draco Malfoy vor einem Duell. Dessen Antwort "Träum weiter". Die Auswahl des Zauberlehrlings scheint eine Anspielung der Fans an Matt Potter zu sein, der Chef beim potenziellen DFL-Investoren CVC ist.
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Möglicherweise haben sich beide Fanlager vor dem Spiel abgesprochen, denn die Gäste aus Fürth nahmen Harry Potters gefährlichsten Gegenspieler Lord Voldemort ins Visier. In der 51. Minute kam es schließlich zu einer Spielunterbrechung, als Fans aus dem Hannover-Block Tennisbälle aufs Spielfeld warfen.
Als beide Mannschaften das Spiel nach zehn Minuten wieder fortsetzen wollten, flogen erneut Bälle und sorgten für die nächste zehnminütige Unterbrechung. Einige Stadionbesucher reagierten mit Pfiffen auf die Fanproteste. Der Stadionsprecher verkündete via Lautsprecher, dass die Partie im Falle weiterer Störungen abgebrochen werden könnte. Schlussendlich konnte die Partie erfolgreich zu Ende gebracht werden, einen 0:1 Rückstand drehte 96 noch zu einem 2:1-Heimerfolg. Durch den Sieg zog Hannover am HSV vorbei, der aktuell nur noch Tabellenvierter ist.
Bereits vor einer Woche stand das Nordduell zwischen dem Hamburger SV und Hannover 96 kurz vor dem Abbruch, weil Hannover-Fans Fadenkreuz-Banner mit den Gesichtern von 96-Geschäftsführer Martin Kind sowie je einem Vertreter der seinerzeit noch zwei potenziellen DFL-Investoren CVC und Blackstone gezeigt hatten. Die Partie wurde erst fortgesetzt, nachdem die Plakate entfernt waren. Blackstone hat sich inzwischen zurückgezogen.
Auch bei der Partie zwischen der Hertha und dem 1. FC Magdeburg, bei der sich die Berliner zu einem knappen Heimsieg zitterten, gab es wieder Proteste. Kurz vor Beginn der Nachspielzeit warfen Berliner Fans wie schon vor zwei Wochen beim Spiel gegen den HSV und bei der Partie zwischen Hannover und Fürth Tennisbälle aufs Spielfeld. Schiedsrichter Florian Exner schickte nach einigen Minuten Wartezeit die Spieler vorzeitig in die Kabine, ehe der zweite Durchgang mit den vier Minuten Nachspielzeit der ersten Hälfe fortgesetzt wurde.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Beobachtungen bei Sky