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Formel 1: Coronavirus in China – kriegt Deutschland doch wieder einen Grand Prix?


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Coronavirus in China
Kriegt Deutschland doch wieder ein Formel-1-Rennen?


Aktualisiert am 05.02.2020Lesedauer: 4 Min.
Könnten im April möglicherweise nicht in China um den Sieg fahren: Die Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel und Charles Leclerc.Vergrößern des Bildes
Könnten im April möglicherweise nicht in China um den Sieg fahren: Die Ferrari-Fahrer Sebastian Vettel und Charles Leclerc. (Quelle: HochZwei/imago-images-bilder)
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Am Mittwoch diskutieren die Formel-1-Teams über eine Absage des Rennens in China. Der Hintergrund ist die Ausbreitung des Coronavirus. Als Ersatz könnte ein Kurs in Russland in Frage kommen – aber auch eine Traditionsstrecke in Deutschland.

Seit Ende Dezember kämpft die chinesische Regierung gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Auf dem chinesischen Festland starben inzwischen mehr als 500 Menschen an der Krankheit. Aufgrund der Gefahr wurden bereits erste Sportveranstaltungen abgesagt, darunter fiel auch der Grand Prix der Elektrorennserie Formel E, der am 21. März im chinesischen Sanya stattgefunden hätte.

Da die Ausbreitung des Virus bislang nicht gestoppt werden konnte, weitete die chinesische Regierung am Dienstag die Quarantänezone von der Stadt Wuhan bis zur Nachbarprovinz von Shanghai aus. Ausgerechnet Shanghai, dort wo die Formel 1 am 19. April für ihr viertes Rennen an den Start gehen soll.

"Im Moment könnten wir niemanden dort hinschicken"

Wie die Formel 1 mitteilte, habe man mit dem Automobilverband FIA zusammen die Lage vor Ort sehr genau im Blick. "Nach den aktuellen Vorkomnissen und gemäß Empfehlungen des Britischen Außenministeriums beobachten wir mit der FIA und den Promotern die Situation vor Ort sehr genau", so die Pressestelle der Rennserie auf Anfrage von t-online.de.

Wie Red-Bull-Teamchef Christian Horner am Rande eines Medientermins in London bestätigte, diskutieren die Formel-1-Rennställe am Mittwoch sogar über eine mögliche Absage oder Verlegung des Grand Prix. "Im Moment könnten wir niemanden dort hinschicken, weil niemand dort hinkommen würde", sprach der Brite gegenüber "Motosport.com" Klartext. Er glaube aber an eine Lösung und sagte: "Ich bin sicher, sie werden die notwendige Sorgfalt walten lassen, bevor sie sich dazu entscheiden, das Rennen zu verschieben oder es abzusagen."

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Verschiebung oder Absage, dies scheinen derzeit die beiden Optionen der Formel 1 angesichts der Krisensituation im Reich der Mitte zu sein. Laut "Motorsport-Total.com" kursierte zuletzt ein kurioses Gerücht in der Rennsportszene: Demnach könnte das Rennen in Shanghai seinen Platz mit dem 17. Rennen der Saison in Sotschi (Russland) am 27. September tauschen. Somit hätte China einerseits mehr Zeit, um die Situation mit dem Virus in den Griff zu bekommen, und die Formel 1 hätte weiter 22 Rennen im Kalender.

Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass wurde diese Ideen von den russischen Promotern jedoch abgelehnt, da sie kein Interesse an diesem Grand-Prix-Tausch haben. Der Hintergrund könnte klar sein: Fünf Monate weniger Zeit für die Organisation – und für den Kartenverkauf. Alexey Titov, Chefpromoter des Grand Prix stellte klar: "Das Datum für den Russland-Grand-Prix 2020 wurde im Oktober des vergangenen Jahres festgelegt und wird sich nicht verändern."

Traditionsstrecke Hockenheim möchte sich nicht ins Spiel bringen

Während über Rennstrecken in Asien diskutiert wird, steht eine der traditionsreichen Rennstrecken der Formel 1 zur Nutzung bereit, nämlich der Hockenheimring in Deutschland. Im letzten Jahr bot das Rennen auf dem Kurs in Baden Württemberg eines der größten Spektakel der Saison: Im strömenden Regen raste Ferrari-Star Sebastian Vettel bei seinem Heim-Grand-Prix von der letzten Startreihe noch auf den zweiten Platz. Die vielen Zuschauer standen anschließend Kopf und feierten den Heppenheimer nach dem Rennen auf dem Podium. Der Standort könnte auch deshalb Sinn machen, da der Grand Prix in Zandvoort (Niederlande) zwei Wochen später angesetzt ist. Dies würde die Reisewege im Gegensatz zu China für Teams und Fahrer deutlich verkürzen.

Zwar verzeichneten die Organisatoren am Hockenheimring im vergangenen Jahr hohe Besucherzahlen, jedoch konnte man die Finanzierung eines Rennens für dieses Jahr nicht sichern. Der Hintergrund: Die hohen Antrittskosten, die die Formel 1 von den Veranstaltern fordert. An dieser Ausgangslage habe sich nichts geändert, so die Geschäftsführung des Hockenheimrings.

"Selbst wenn die logistischen Voraussetzungen gegeben sind, wäre es aus vertrieblicher Sicht und seitens notwendiger Marketingmaßnahmen extrem herausfordernd, einen erfolgreichen Grand Prix in so kurzer Zeit auf die Beine zu stellen", ließ die Pressestelle der Rennstrecke zu dem Szenario "Hockenheim ersetzt Shanghai" auf Anfrage mitteilen. "Abgesehen davon waren zuletzt die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen Hauptgrund für das Nichtzustandekommen eines F1-Anschlussvertrages." Des Weiteren wollen man sich ausdrücklich nicht ins Spiel bringen, da man das Szenario für sehr unrealistisch halte.

Rennabsage könnte Fahrer und Teams freuen

Auf eine Entscheidung beim China-Grand-Prix – ob Absage oder Verschiebung – müssen die Teams, Fahrer und Fans vorerst warten. Selbst über ein Rennen weniger in der diesjährigen Mammutsaison mit insgesamt 22 Rennen würden sich Fahrer und Teams freuen. Somit könnten sie sich während der Saison eine Ruhepause gönnen.

Auch Ferrari-Fahrer Vettel hätte nichts dagegen. "Persönlich würde ich gerne zurückgehen zu 16 Rennen, das fand ich immer eine gute Zahl", klagte er im vergangenen Oktober über die vielen Rennen während eines Jahres. "Ich finde 21 schon hart", stimmte ihm sein Konkurrent, der Weltmeister Lewis Hamilton, zu. Der sechsmalige Weltmeister kritisierte vor allem die Wettbewerbsverzerrung und den hohen Reiseaufwand der Beteiligten. Passend dazu fügte er an: "Die Saison ist bereits zu lang."

Verwendete Quellen
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