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Formel 1: Krimi im Saisonfinale in Abu Dhabi – McLaren holt die Team-WM


Formel 1 in Abu Dhabi
Krimi im Saisonfinale: McLaren holt die Team-WM

Von dpa, dd

Aktualisiert am 08.12.2024Lesedauer: 4 Min.
Szene beim Start in Abu Dhabi: Lando Norris (vorn) zieht der Konkurrenz direkt davon.Vergrößern des Bildes
Szene beim Start in Abu Dhabi: Lando Norris (vorn) zieht der Konkurrenz direkt davon. (Quelle: IMAGO/Beata Zawrzel/imago-images-bilder)
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In einem packenden letzten Rennen 2024 macht der britische Rennstall den ersehnten Titel perfekt. Dabei beginnt der Grand Prix mit einem Schreckmoment.

McLaren ist Konstrukteurs-Weltmeister 2024. Der britische Rennstall sicherte sich den Titel durch den Sieg von Lando Norris im letzten Saisonrennen in Abu Dhabi mit nun insgesamt 666 Punkten vor Ferrari (652). Und der Grand Prix am Sonntag wurde zum Krimi zwischen den beiden Rennställen: Norris gewann ein spektakuläres Rennen vor den beiden Ferrari-Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc, die beide aber vor Norris hätten landen müssen, um doch noch den Konstrukteurstitel für den italienischen Traditionsrennstall zu holen.

Für McLaren, dem Hamilton 2008 den Fahrertitel beschert hatte, ist es der erste Team-Titel seit 26 Jahren und der insgesamt neunte Triumph in der Wertung, die für die Verteilung der Einnahmen in der Formel 1 entscheidend ist.

Norris' Teamkollege Oscar Piastri wurde am Ende Zehnter, eine Berührung mit Weltmeister Max Verstappen kurz nach dem Start warf den Australier früh zurück und machte den Titelkampf noch spannender. Verstappen wurde am Ende Sechster, in seinem letzten Rennen für Mercedes belegte Lewis Hamilton Rang vier. Der Deutsche Nico Hülkenberg erreichte zum Saisonabschluss noch mal einen achtbaren achten Platz in seinem letzten Lauf im Haas, 2025 fährt Hülkenberg für das designierte Audi-Team.

So lief das Rennen:

Zum letzten Mal und 98 Tage vor dem Auftakt 2025 in Melbourne gingen die roten Ampeln aus – dass ausgerechnet Verstappen sich ein paar Sekunden später in den WM-Kampf zwischen McLaren und Ferrari einmischen würde, hatten die wenigsten erwartet. Er tat es aber mit einem zu offensiven Überholversuch und schubste Oscar Piastri in der ersten Kurve von der Strecke. Der Australier – von Position zwei gestartet – reihte sich fast am Ende des Feldes ein. Verstappen bekam eine Zehnsekundenstrafe und fluchte später über Boxenfunk: "Dumme Idioten."

Mit dem Rennausgang würde er auf dem Kurs, auf dem er vor drei Jahren in einem Drama-Finale gegen Hamilton erstmals Weltmeister geworden war, nichts zu tun haben. Seinen vierten Triumph hatte er in diesem Jahr vorzeitig in Las Vegas klargemacht. Die Chance auf den erneuten Team-Triumph war auch schon seit ein paar Rennen nur noch Theorie – zu schwach fuhr in der zweiten Saisonhälfte Verstappens Stallkollege Sergio Pérez.

Argumente für die an diesem Montag anstehende Entscheidung der Teambosse konnte der 34 Jahre alte Mexikaner auch im 24. und letzten Grand Prix 2024 nicht mehr sammeln: In der zweiten Runde musste er seinen Wagen abstellen. Er war getroffen worden vom Sauber des Finnen Valtteri Bottas. Es könnte somit auch das letzte Rennen in der Königsklasse für Pérez gewesen sein. "Ich bin glücklich, dass jetzt alles vorbei ist. Es war ein sehr frustrierendes Jahr", sagte er und räumte nun auch ein: Er wisse nicht, wie es weitergehe, auch wenn er noch einen Vertrag für die kommende Saison habe.

"Ein komisches Gefühl"

Hamilton weiß es schon: In Rot geht es weiter. In Rot kam er am Sonntag auch an die Strecke, ehe er zum letzten Mal den Mercedes-Rennoverall anzog. Platz 18 nach einer völlig verkorksten Qualifikation mit einem "Idiotenfehler" (Toto Wolff) des Teams und einem Poller und dem Silberpfeil. Startplatz 16 wurde es dann nach ein paar Zurückstellungen.

"Es ist ein komisches Gefühl, ich kann es gar nicht in Worte fassen, was ich gerade fühle", sagte Hamilton, bevor es dann von Position 16 nach ein paar Zurückstellungen losging: "Es ist vor allem aber Dankbarkeit." 245 Rennen bestritt Hamilton, seit er 2013 als Nachfolger von Michael Schumacher für das deutsche Werksteam antrat, auf die Rückseite seines Helmes für das finale Mercedes-Wochenende hatte er "Danke" schreiben lassen.

Er feierte in der Zeit 84 Siege, holte 78 Pole Positionen und kam 153 Mal aufs Podium. Sechsmal wurde er Fahrer-Weltmeister, achtmal gewann Mercedes die Konstrukteursweltmeisterschaft. "Das größte Naturtalent der Geschichte der Formel 1", sagte Hamiltons ehemaliger Teamkollege und WM-Bezwinger (2016), Nico Rosberg, als Sky-Experte über den Briten, der seinen Weggang schon vor der Saison angekündigt hatte.

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Was dann folgte, hatte er nach eigenen Angaben unterschätzt. "Die Emotionen kommen in Wellen, das ist nicht immer einfach zu kontrollieren", sagte er auf dem Yas Marina Circuit. Bei einer ersten Abschiedszeremonie am Donnerstag in Abu Dhabi "hat der halbe Raum geweint", berichtete Wolff. Im Rennen klagte Hamilton zunächst über den mangelnden Speed, arbeitete sich aber immer weiter nach vorn.

Die Sonne war längst untergegangen, die Action auf der Strecke ging weiter. Piastri hatte nach seinem Kollisionspech auch noch eine Zehnsekundenstrafe bekommen, weil er einem Kollegen leicht draufgefahren war. Leclerc, für den es theoretisch auch noch um den zweiten Platz in der Fahrerwertung ging, wühlte sich von lediglich Startplatz 19 rasant nach vorn.

Der Druck auf McLaren und insbesondere Norris wuchs damit weiter. Der Brite hatte seine Pole souverän verteidigt und führt das Rennen an vor Sainz. So lange es so bleiben würde, war egal, an welcher Stelle sich Leclerc am Ende einreihte. 21 Punkte musste die Scuderia aufholen. Rund 20 Runden vor Schluss lagen Sainz und Leclerc dann hinter Norris. Und daran änderte sich auch nichts.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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