Formel 1 in den USA Spektakel in Miami: Verstappen krönt Aufholjagd
Der Weltmeister setzt sich auf dem Kurs in Florida trotz Startplatz neun durch und baut seine Führung in der WM-Wertung aus. Dabei macht es ihm sein eigener Teamkollege schwer.
Die Saison 2023 der Formel 1 wird immer deutlicher zum Duell zweier Teamkollegen: Weltmeister Max Verstappen gewann den Großen Preis von Miami am Sonntag vor Sergio Perez, die beiden Red-Bull-Fahrer lieferten sich dabei teils packende Duelle um Platz eins. Der von der Pole Position gestartete Mexikaner verpasste damit die WM-Führung und liegt nun mit 14 Punkten Rückstand hinter dem weltmeisterlich fahrenden Titelverteidiger.
Dritter wurde erneut Altstar Fernando Alonso (Aston Martin). Auf vier kam beim zweiten Rennen der Motorsport-Königsklasse auf dem Miami International Autodrome George Russell im Mercedes. Nico Hülkenberg, der einzige deutsche Stammfahrer in diesem Jahr, verpasste im Haas als 15. die Punkteränge deutlich.
Nach einem kuriosen Qualifying musste Verstappen nur von Platz neun starten (mehr dazu lesen Sie hier) – und krönte seine Aufholjagd mit dem Erfolg. Verstappen sicherte sich damit im fünften Saisonrennen den dritten Sieg, die übrigen beiden Grand Prix gewann Perez.
Verstappen fuhr eine schnellste Runde nach der anderen
Perez, gefeiert von den vielen Latinos in Miami, erwischte einen Top-Start. Er verteidigte die dritte Pole Position seiner Karriere gegen den zweimaligen Champion Alonso. Auch Carlos Sainz von Ferrari blieb auf seinem dritten Startrang.
Verstappen, der sich für die haltbarsten, aber erstmal nicht so schnellen Reifen entschieden hatte, begann recht fix mit seiner Aufholjagd. Spektakulär nahm er bei einem Manöver auf der Start- und Zielgeraden gleich zwei Rivalen auf einmal. "Ich habe es mir selbst ein bisschen schwieriger gemacht", sagte er noch vor dem Start, ehe er mit einer schnellsten Runde nach der anderen weiter nach vorn raste.
In der zehnten Runde lag Verstappen schon auf Platz vier, weniger als fünf Sekunden hinter seinem Teamkollegen an der Spitze. Und alle drei vor ihm waren mit Medium-Gummis unterwegs, würden also vor Verstappen zum Boxenstopp reinkommen müssen.
In Saudi-Arabien hatte es Verstappen in dieser Saison von Startrang 15 bis auf Platz zwei hinter Pérez geschafft. In Miami lieferte der 25 Jahre alte Niederländer einen weiteren Beleg seines Ausnahmekönnens und der Überlegenheit des RB19 von Red Bull. Runde 14, Verstappen auf drei. Runde 15, Verstappen auf zwei.
Perez wehrte sich nach Kräften
Nur noch den Teamkollegen vor sich, der Verschleißprobleme mit einem der Vorderreifen an den Kommandostand funkte und von seinem Vorsprung stetig einbüßte. Nach der 20. Runde kam Pérez in die Box, Verstappen übernahm die Führung.
Pérez musste nun Druck machen, den Rückstand minimieren, sodass Verstappen bei seinem Boxenstopp hinter ihm rauskommen würde. Und Pérez, am vergangenen Wochenende der große Abräumer mit dem Sieg im Sprint und im Grand Prix in Aserbaidschan, erledigte das zunächst mit Bravour. Aber je näher Verstappen dem Reifenwechsel kam, umso größer wurde wieder sein Vorsprung. Und klar war auch: Mit den frischen und etwas weicheren Reifen würde Verstappen noch mal schneller sein.
Und so kam es. Knapp hinter Pérez kam Verstappen raus. Den ersten Versuch wehrte der Mexikaner ab. Ein packender Zweikampf. Wenn auch nur kurz. Denn dann zog Verstappen außen vorbei und davon.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa