Formel 1 in Ungarn Weltmeister-Gala: Verstappen krönt Aufholjagd – nächstes Ferrari-Debakel
In einem packenden Rennen setzt sich der Niederländer durch, auf dem Podium gibt es zwei Überraschungen. Und Ferrari? Erlebt die nächste Enttäuschung.
Das war ein Ausrufezeichen des Weltmeisters der Formel 1: Max Verstappen hat den Großen Preis von Ungarn gewonnen – nach einer furiosen Aufholjagd von Startplatz 10. Zweiter auf dem Hungaroring wurde Rekordweltmeister Lewis Hamilton vor seinem Mercedes-Teamkollegen George Russell, die Silberpfeile bestätigten damit ihre aufsteigende Form.
Ferrari erlebte dagegen erneut einen desaströsen Sonntag: Charles Leclerc und Carlos Sainz, die von den Positionen 2 und 3 ins Rennen gegangen waren, fielen am Ende von den Podiumsplätzen, der Monegasse fuhr auf Rang 6, Sainz belegte noch Platz 4. Dabei wurden die Ferraris Mal um Mal von Red Bull als auch von Mercedes vorgeführt, mussten sich nahezu wehrlos überholen lassen. Das Titelrennen in der Königsklasse geht immer mehr in Richtung Verstappen.
Sebastian Vettel belegte im ersten Rennen nach seiner Rücktrittsankündigung Platz 10, Mick Schumacher fuhr auf Rang 14, gewann immerhin das teaminterne Haas-Duell mit Kevin Magnussen.
Verstappen geht mit nun einem satten Polster von 80 Punkten Vorsprung auf Leclerc in die Sommerpause, aus eigener Kraft kann der Ferrari-Pilot den Rückstand bei noch neun verbleibenden Rennen nicht mehr aufholen. Leclerc ist darauf angewiesen, dass Verstappen Punkte liegen lässt oder sich gar einen Ausfall leistet. Darauf deutet aktuell nichts hin.
So lief das Rennen:
Entgegen der Prognosen blieb es zunächst trocken, und Russell behauptete seine Führung vor den beiden Ferrari. Sein Team hatte auf die weichen und somit schnellsten Reifen gesetzt, entsprechend gelang es Russell, Sainz und Leclerc auf Distanz zu halten. Die beiden Scuderia-Piloten waren mit härteren Reifen gestartet - und kamen nicht nah genug an Russell heran, um den Mercedes-Piloten unter Druck zu setzen.
Dahinter arbeiteten sich Hamilton und Verstappen im Gleichschritt nach vorne, zu Beginn der zwölften Runde überholten sie den viertplatzierten McLaren-Fahrer Lando Norris (Großbritannien) und machten sich auf die Verfolgung des Spitzentrios.
Auch nach den ersten Boxenstopps blieb Russell vorne, dahinter tauschten die beiden Ferrari die Positionen. Verstappen war mittlerweile Vierter und versuchte, zum Spitzentrio aufzuschließen. Doch das Tempo ganz vorne gab Leclerc vor, der in großen Schritten immer näher an Russell herankam und schon bald mit der Unterstützung von DRS zu ersten Attacken ansetzte.
Nach dem Boxenstopp hatte Leclerc keine Chance mehr
Anfangs der 31. Runde war es dann soweit: Leclerc zog auf der Start-Ziel-Geraden an Russell vorbei und setzte sich schnell ab, und auch Sainz im zweiten Ferrari war in dieser Phase deutlich schneller als der Mercedes-Pilot.
Bei leichtem Nieselregen holte Red Bull Verstappen an die Box und zwang Ferrari so zum Handeln: Auch Leclerc kam rein, hatte dann auf der Strecke aber keine Chance gegen den in dieser Phase plötzlich viel schnelleren Niederländer. Verstappen flog förmlich vorbei, leistete sich dann aber einen Dreher und fiel zurück - nur um den Ferrari-Fahrer wenig später wieder zu überholen.
Verstappen fuhr an der Spitze in seiner eigenen Liga ein großes Polster heraus, und für Ferrari wurde dieser Sonntag noch düsterer: Sainz konnte die Angriffe von Russell nicht mehr abwehren und rutschte auf den dritten Platz ab. Kurz vor dem Ende kam auch Hamilton vorbei. Leclerc war derweil abermals in die Box gekommen, um in der Schlussphase mit weichen Reifen Boden gutzumachen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID