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Eishockey-WM 2016: Deutschland steht kurz vorm Viertelfinale


Eishockey-WM: Sieg gegen USA
Deutschland steht kurz vor Viertelfinal-Einzug

Von t-online, sid
Aktualisiert am 16.05.2016Lesedauer: 2 Min.
Zweikampfverhalten: Felix Schutz (rechts wird vom US-Amerikaner Chris Wideman bedrängt.Vergrößern des Bildes
Zweikampfverhalten: Felix Schutz (rechts wird vom US-Amerikaner Chris Wideman bedrängt. (Quelle: dpa-bilder)

Die deutsche Nationalmannschaft hat mit einer Überraschung ihr Viertelfinal-Ticket bei der Eishockey-WM praktisch gelöst. Das Team von Bundestrainer Marco Sturm zwang im vorletzten Gruppenspiel in St. Petersburg die favorisierten USA mit 3:2 (2:1, 0:1, 1:0) in die Knie und kann die K.o.-Runde nach dem dritten Turniersieg nur noch theoretisch verpassen. Den umjubelten Siegtreffer 33 Sekunden vor der Schlusssirene erzielte NHL-Verteidiger Korbinian Holzer.

Sollte am Montagnachmittag Frankreich wie erwartet gegen Titelverteidiger Kanada verlieren, ist der erste Viertelfinal-Einzug des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) seit fünf Jahren bereits perfekt. Im letzten Gruppenspiel am Montag (19.15 Uhr) gegen Aufsteiger Ungarn könnte das Sturm-Team mit einem Sieg sogar den dritten Tabellenplatz festmachen.

Hager und Ehrhoff treffen

"Ich habe nicht ganz genau gesehen, ob er reingegangen ist. Aber als dann der Schiedsrichter auf Tor entschieden hat und meine Kollegen gejubelt haben, war es ein Emotionsüberfluss", sagte NHL-Verteidiger Holzer. Mit Blick auf den Vorrundenabschluss ergänzte der Ex-Düsseldorfer: "Wir wollen morgen ganz klar gewinnen und unsere Ausgangsposition weiter verbessern."

Patrick Hager (3.) und Christian Ehrhoff (14.) hatten die ersten Treffer zum ersten deutschen WM-Sieg gegen eine US-Auswahl seit dem Auftakttriumph bei der Heim-WM 2010 markiert, als Deutschland erst im Halbfinale gestoppt wurde. Für die enttäuschenden Amerikaner, die mit 17 NHL-Profis und sechs talentierten College-Spielern bei der WM am Start sind, trafen Jake McCabe (11.) und Ausnahmetalent Auston Matthews (21.).

"Kann Mannschaft zusammenschweißen"

Die DEB-Auswahl musste vor rund 4500 Zuschauern ohne drei verletzte Spieler auskommen. Vor allem der Ausfall von NHL-Profi Tobias Rieder, der wegen einer Knieverletzung ebenso wie der Wolfsburger Gerrit Fauser (Schulterprobleme) bereits die Heimreise angetreten hat, bedeutete eine Schwächung für die Mannschaft. Außerdem stand der Berliner Constantin Braun (Fußverletzung) nicht zur Verfügung.

"Diese Ausfälle sind natürlich bitter. So etwas kann die Mannschaft aber auch zusammenschweißen", sagte Holzer. Das Verletzungspech schien das Sturm-Team tatsächlich nicht zu verunsichern. Wie schon bei den starken Auftritten zuvor gegen Kanada (2:5), die Slowakei (5:1) und Weißrussland (5:2) waren Leon Draisaitl und Co. vom Start weg hellwach, aggressiv und gefährlich vor dem Tor.

Erstes Überzahlspiel erfolgreich

Gleich im ersten Überzahlspiel durften die rund 500 DEB-Fans jubeln: Daryl Boyle zog von der blauen Linie ab, und Hager drückte beim Nachschuss den Puck über die Linie. Auch im Unterzahlspiel wussten die Deutschen um NHL-Torhüter Thomas Greiss zu überzeugen. Nachdem sich aber Patrick Hager und Nick Foligno eine Rauferei leisteten und beide für zwei Minuten auf die Strafbank mussten, war die deutsche Mannschaft kurz unsortiert und kassierte den Ausgleich. Der wieder einmal bärenstarke Ehrhoff sorgte mit einem Schlagschuss aber wieder für die Führung.

Nur 26 Sekunden nach der ersten Drittelpause zeigte US-Jungstar Matthews bei seinem Überzahltreffer zum 2:2, warum er neben dem ebenfalls bei der WM teilnehmenden Finnen Patrick Laine als Top-Kandidat auf den Nummer-1-Pick beim nächsten NHL-Draft gilt. Danach gab es viel Leerlauf im Spiel, beide Teams gingen in der Offensive nicht mehr das große Risiko ein.

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