Boxer unter Doping-Verdacht Manuel Charr: "Ich bin geschockt und weine nur noch"
Manuel Charr wollte nächsten Samstag (29. September) seinen WBA-Titel verteidigen. Doch der WM-Kampf ist geplatzt – beim Weltmeister wurde Anabolika nachgewiesen.
Große Aufregung um Manuel Charr. Der 33-Jährige Syrer, der seit seinem fünften Lebensjahr in Deutschland lebt, ist positiv auf Doping getestet worden. Das bestätigte in der Nacht zu Donnerstag die VADA (Voluntary Anti-Doping Association). Damit ist auch der Titelkampf gegen den Amerikaner Fres Oquendo hinfällig.
Dabei soll eine Urin-Probe aus dem Training des gebürtigen Libanesen vom 31. August als positiv befunden worden sein. Gefunden wurden dabei die anabolen Steroide Epitrenbolon und Drostanolon. Alle Beteiligten wurden vergangene Nacht um 3 Uhr deutscher Zeit informiert. Charr muss sich zu den Vorwürfen äußern und hat die Möglichkeit, die B-Probe öffnen zu lassen.
Charr: "Ich bin total geschockt"
"Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung, doch aufgrund der ungeklärten Situation sehen sich der Promoter und Charrs Management nicht in der Lage, die Veranstaltung durchzuführen", hieß es in der Mitteilung vom Donnerstag.
"Ich bin von der Nachricht total geschockt und weine nur noch", sagte Charr der in Köln erscheinenden Tageszeitung "Express". "Ich kann mir das nicht erklären und frage mich, wie kann das sein? Ich habe noch nie irgendwas genommen."
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"Ich habe gegen Vitali Klitschko geboxt und Alexander Povetkin, sieben Titelkämpfe, und ich war immer ein sauberer Sportler. Wieso sollte ich vor einem Kampf gegen Fres Oquendo was nehmen?", sagte er dem "Express" weiter.
"Ich habe meine Ernährung umgestellt"
Eine Erklärung für die positive Probe habe Charr derzeit nicht: "Ich habe meine Ernährung umgestellt und nehme Ergänzungspräparate. Vielleicht gibt es da was. Ich habe auch schon mit meinem Arzt gesprochen, von dem ich Infusionen bekommen habe. Er sagt, das sind ganz normale Vitamin-Mischungen."
Charr hatte schon bei seinem Titelgewinn im November vor einem Jahr für Aufregung gesorgt, als er sich als erster deutscher Schwergewichts-Weltmeister seit Max Schmeling feiern ließ und versicherte, im Besitz des deutschen Passes zu sein. Dies stellte sich jedoch als Lüge heraus. Der Antrag des Syrers liegt auch wegen seiner Vorgeschichte auf Eis.
- Bericht der Bild-Zeitung (kostenpflichtig)
- Bericht im "Express"
