"So dumm sind die Kampfrichter" Box-Opa Arslan kassiert umstrittene Niederlage
Box-Routinier Firat Arslan hat seine wohl letzte Chance auf einen WM-Titel vergeben. Der 43-Jährige musste sich IBF-Weltmeister Yoan Pablo Hernandez in Erfurt knapp nach Punkten geschlagen geben. Der 14 Jahre jüngere Kubaner verteidigte seinen Titel im Cruisergewicht - nach einem umstrittenen Urteil. Denn der Herausforderer setzte die klaren Treffer, doch am Ende sahen zwei der drei Punktrichter Hernandez vorne. Die Zuschauer quittierten die Entscheidung mit einem Pfeifkonzert.
Arslans Trainer Fritz Sdunek platzte nach der bitteren Niederlage der Kragen: "Für mich ist der Sieger Firat Arslan. Es ist dumm gelaufen, so dumm sind die Kampfrichter. Die machen das Boxen kaputt."
Auch Box-Experte Henri Maske konnte das Urteil der Kampfrichter nicht nachvollziehen. "Arslan hat hier gewonnen. Er hat seine Möglichkeiten absolut ausgeschöpft. Es wäre für meine Begriffe das Beste, wenn wir einen Rückkampf sehen würden."
"Über das Urteil zu diskutieren, ist Quatsch"
Die Seite des Weltmeisters sah es natürlich anders. "Hernandez war mindestens mit zwei, drei Runden vorn. Über das Urteil zu diskutieren, ist Quatsch", sagte Hernandez' Trainer Ulli Wegner. Der für den Berliner Sauerland-Boxstall kämpfende Hernandez feierte in der thüringischen Landeshauptstadt in seinem 30. Profikampf den 29. Sieg. "Respekt vor Arslan, er ist immer noch topfit", sagte Hernandez, "aber ich habe mich vorne gesehen."
Arslan, der in seinem 44. Fight die achte Niederlage kassierte, nahm die Niederlage recht gelassen hin: "Ich hatte das Gefühl, dass ich die klareren Treffer hatte. Ich bin kein Punktrichter und kann es nicht ändern." Mit einem Sieg hätte er sich zum ältesten Champion gekürt, den es in seiner Gewichtsklasse je gab.