Nürnberger Stadtratsmitglied und LGBTQ-Aktivistin Uschi Unsinn ist tot – und wird "in Stadtrat und Gesellschaft fehlen"
Die Dragqueen und Nürnberger Stadtratsmitglied Uschi Unsinn alias Uwe Scherzer ist am Sonntag überraschend gestorben. Fraktionsübergreifend gibt es Beileidsbekundungen.
Der Nürnberger Stadtrat Uwe Scherzer – auch bekannt als LGBTQ*-Aktivistin Uschi Unsinn – ist am Sonntag überraschend gestorben. Das teilt die Stadt Nürnberg mit. Der 54-Jährige gebürtige Bad Windsheimer saß seit 2020 für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Nürnberger Stadtrat. Scherzer hat seine Fraktion in mehreren Ausschüssen und Kommissionen des Nürnberger Stadtrats vertreten.
"Scherzer war als 'Uschi Unsinn' ein sichtbares und bekanntes Gesicht der LGBTIQ*-Community und setzte sich über mehr als drei Jahrzehnte für die Gleichstellung queerer Menschen ein", sagt Oberbürgermeister Marcus König.
Nürnberger Stadtratsmitglied Uschi Unsinn gestorben
"Als 'Polit-Dragqueen Uschi Unsinn' war Scherzer nicht nur in der Szene oder auf dem Christopher Street Day sichtbar", heißt es in Königs Statement weiter. "Seit 2020 vertrat er im Stadtrat die Anliegen von homo-, trans- und bisexuellen Nürnbergerinnen und Nürnbergern, unter anderem als queerpolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen. Die Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit, mit der Scherzer sich für Gleichstellung und gegen Diskriminierung eingesetzt hat, wird uns im Stadtrat und in der Stadtgesellschaft fehlen."
Auf der Website der Grünen in Nürnberg heißt es zum Tod Scherzers: "Uns fehlen die Worte und wir sind unfassbar traurig." Unsinn habe "auch unseren Blick immer wieder geweitet. Du wirst uns als bunter, humorvoller und kämpferischen Mensch in Erinnerung bleiben. Lieber Uwe, liebe Uschi, wir vermissen Dich sehr."
Die Stadt Nürnberg wird von Mittwoch bis Freitag ein Kondolenzbuch in der Ehrenhalle im Rathaus Wolffscher Bau für die Öffentlichkeit auslegen und hat Trauerbeflaggung veranlasst.
- Stadt Nürnberg: Pressemitteilung vom 14. Februar
- Website der Grünen Nürnberg: Eintrag vom 14. Februar