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Nürnberg: Stellenabbau wegen Donald Trumps US-Zöllen in Franken möglich


IHK rechnet mit Preissteigerungen
Trumps Zölle könnten auch in Franken Arbeitsplätze kosten


09.04.2025Lesedauer: 2 Min.
Donald Trump: Er kündigt Zölle an.Vergrößern des Bildes
Donald Trump: Er hat Zölle für Importe aus Europa angekündigt – die Folgen treffen auch die Wirtschaft in und um Nürnberg. (Quelle: Carlos Barria)
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Hunderte Unternehmen aus dem Nürnberger Umland sind mit den USA im Geschäft. Sie sind damit direkt von den neuen Zöllen betroffen, sagt ein IHK-Experte.

Seit Mitternacht amerikanischer Zeit sind Trumps Sonderzölle in Kraft. Produkte, die aus der Europäischen Union importiert werden, belegt die US-Regierung ab sofort mit einem Satz von 20 Prozent. Die Folgen bekommen auch Unternehmen in Nürnberg und Mittelfranken zu spüren, wie Manuel Hertel von der Industrie- und Handelskammer (IHK) t-online sagte. Hertel verantwortet dort als stellvertretender Leiter den Geschäftsbereich International.

Er sagt, dass rund 400 Unternehmen aus Mittelfranken Waren in die USA exportieren, 190 hätten dort gar eine Niederlassung, eine Produktionsstätte oder wären an einem Joint Venture beteiligt. Vor allem für exportstarke Unternehmen – etwa aus den Branchen Maschinenbau oder Automobilzulieferindustrie – befürchtet der Experte durch die Zölle "erschwerte Marktbedingungen, zusätzliche Bürokratie und potenziell schlechtere Wettbewerbschancen in den USA".

Preissteigerungen in den USA – und womöglich auch in Deutschland

Durch die Zölle würden die Exporte in die USA teurer, die Gewinnmargen der Unternehmen schrumpften. Das könnte zu Folge haben, dass diese ihre Preis erhöhen müssten, sagt Hertel. Dadurch könnte aber wiederum ihr Absatz in den USA sinken. Auch in Deutschland fürchtet der IHK-Experte aus Nürnberg Preissteigerungen. Etwa, wenn Importe aus den USA mit Gegenzöllen belegt werden.

Mittelfristig hält Hertel wegen der Zölle gar einen Stellenabbau in Mittelfranken für möglich. Wenn die Aufträge aus den USA zurückgingen, könnte das hierzulande zu Auslastungsproblemen führen, argumentiert er. Vom Stellenabbau wären wohl vor allem Arbeitnehmer mit befristeten Stellen oder in Leiharbeitsverhältnissen betroffen, meint Hertel.

Um die Folgen der Zollpolitik abzumildern, empfiehlt Hertel den Unternehmen, sich zollrechtlich beraten zu lassen und ihre Kostenstrukturen zu überprüfen. Solche Beratungen würden auch von der IHK Nürnberg für Mittelfranken angeboten. Langfristig könnten hiesige Unternehmen versuchen, die Zölle mit der Erschließung neuer Märkte in anderen Ländern zu kompensieren, sagt der Experte. In Einzelfällen könnte aber auch eine Teilverlagerung der Produktion von Franken in die USA sinnvoll sein.

Verwendete Quellen
  • Anfrage bei Dr. Manuel Hertel von der Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken
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