Über 200 Jahre alt Fachwerkhaus zum "Abriss des Jahres" gekürt
Die Abstimmung soll auf den Verlust von Denkmälern aufmerksam machen. Unter den Konkurrenten befand sich auch ein Gebäude der ehemaligen Nationalsozialisten.
Ein vor mehr als 200 Jahren erbautes Fachwerkhaus in Oberfranken ist vom Bayerischen Landesverein für Heimatpflege zum "Abriss des Jahres" gekürt worden. Obwohl es als Baudenkmal geschützt gewesen sei, sei das 1802 erbaute Haus im Bayreuther Stadtteil Rödensdorf 2023 abgerissen worden, teilte der Verein am Donnerstag in München mit. Eines der schönsten Fachwerkhäuser im östlichen Oberfranken sei so ohne Not zugrunde gegangen, sagte der stellvertretende Vorsitzende und Bezirksheimatpfleger von Oberfranken, Günter Dippold.
Über 350 Menschen stimmten für das Fachwerkhaus als Platz 1
Mehr als 350 Menschen haben sich bei der vom Verein organisierten Abstimmung demnach für das Fachwerkhaus in Oberfranken ausgesprochen. Der Verein hatte zwölf abgerissene Gebäude in Bayern zur Wahl gestellt, um auf den Verlust von Denkmälern und aus seiner Sicht erhaltenswerter Gebäude aufmerksam zu machen. Heuer hatten sich rund 1.400 Menschen an der Abstimmung beteiligt.
Auf Platz zwei der Wahl zum "Abriss des Jahres" landete der Ostflügel der Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, erbaut im Jahr 1846. Die Nationalsozialisten hatten in dem Gebäude viele Patienten auf sogenannten Hungerstationen getötet. Der Abbruch des Gebäudes begann im Mai 2023. Im vorigen Jahr hatte der Verein die Nürnberger Radrennbahn zum "Abriss des Jahres" bestimmt.
- Nachrichtenagentur dpa