Trotz weniger Starts und Landungen Der Flughafen Nürnberg überrascht mit diesen Zahlen
Weniger Starts, weniger Landungen, keine innerdeutschen Flüge mehr: Weshalb man am Albrecht Dürer Airport Nürnberg trotzdem Grund zur Freude hat.
Reisende ziehen am Nürnberger Flughafen ihre Koffer hinter sich her, checken ein, gehen durch die Sicherheitskontrolle oder warten auf ihren Flug. Viele von ihnen haben das Fernweh gepackt und wollen dem grauen Winter entfliehen. Andere sind geschäftlich unterwegs oder besuchen Freunde und Familie.
20 Prozent mehr Fluggäste als im Vorjahr
Der Nürnberger Flughafen hat im Jahr 2023 eine beeindruckende Erholung von der Corona-Krise hingelegt. Mehr als 3,9 Millionen Fluggäste aus der Metropolregion Nürnberg und darüber hinaus nutzten den Airport für ihre Reisen. Das waren knapp 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
Bemerkenswert: Die Flugzeuge waren durchschnittlich mit über 80 Prozent so gut ausgelastet wie nie zuvor. Der Airport Nürnberg liegt bei den Passagierzahlen damit nur noch geringfügig unter dem Niveau von 2019 und entwickelte sich nach eigenen Angaben deutlich besser als die deutschen Airports im Durchschnitt.
Flughafen Nürnberg: Das sind die beliebtesten Reiseziele
Flughafengeschäftsführer Michael Hupe sagte auf Anfrage von t-online: "Mit knapp vier Millionen Passagieren hat der Airport Nürnberg im Jahr 2023 zurück zu alter Stärke gefunden und knüpft an die Fluggastzahlen vor 2020 an. Das Flugangebot ist noch vielfältiger geworden und der Airline-Mix noch breiter. Durch erfolgreiche Personalrekrutierung und Optimierung unserer Prozesse lief es auch in der Hochsaison reibungslos, was wir dem Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken haben."
Das Passagieraufkommen erreichte rund 96 Prozent im Vergleich zu 2019, während die deutschen Flughäfen im Schnitt erst bei rund 80 Prozent liegen, wie Flughafensprecher Christian Albrecht am Donnerstag sagte.
Gefragtestes Ziel ab Nürnberg in 2023 war nach seinen Worten das türkische Antalya mit erstmals über einer halben Million (505.700) Fluggästen, plus 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es folgt Mallorca mit rund 430.000 Passagieren. Platz drei bis fünf belegen die Drehkreuz-Flughäfen Istanbul mit rund 225.400, Frankfurt mit rund 206.800 und Amsterdam mit rund 168.000 Fluggästen.
Während der Touristikverkehr nahezu konstant blieb, legte der Low Cost-Bereich um rund 35 Prozent zu. Der innerdeutsche Verkehr ist dabei (mit Ausnahme der Drehkreuzanbindung Frankfurt) nicht mehr existent. In diesem Segment wurden vor der Pandemie im Jahr 2019 noch rund 454.000 Passagiere auf den Verbindungen Berlin, Düsseldorf, Hamburg und München gezählt.
Trend geht zur Langstrecke
Die Auslastung über alle Verkehrssegmente lag 2023 bei rund 82 Prozent. Zum Vergleich: 2022 waren es noch rund 79 Prozent und 2019 rund 75 Prozent. Damit waren die Flugzeuge, die Nürnberg im Jahr 2023 starteten und landeten, so gut gebucht wie nie zuvor in der Geschichte des Airports.
Der Trend geht dabei auch zu immer längeren Flugstrecken. Beispielweise lag die durchschnittliche Streckenlänge im vergangenen Jahr bei rund 1.300 Kilometern, 2019 waren es noch rund 940 Kilometer und 2009 sogar nur rund 660 Kilometer.
Gleichzeitig wurden weniger Starts und Landungen durchgeführt, dafür aber größere Flugzeuge eingesetzt: Mit rund 33.200 gewerblichen Flugbewegungen im Jahr 2023 wurde knapp 11 Prozent weniger geflogen als im Jahr 2019 mit rund 37.200 Starts und Landungen – und das bei annähernd gleichem Passagieraufkommen.
Die Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung werden zusammen mit dem Geschäftsbericht im Rahmen der Jahrespressekonferenz im zweiten Quartal des Jahres vorgestellt.
- Mitteilung des Nürnberger Flughafens vom 4.1.2023 per E-Mail