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"Letzte Generation" in Bamberg mit Stinkbombe angegriffen


Schnellverfahren gegen "Letzte Generation"
Angreifer wirft "Stinkbombe" auf Klima-Kleber

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 06.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Klimaaktivisten blockieren Straße in Bamberg: Schaulustige beobachten Spektakel. (Quelle: Glomex)

In Bamberg kam es bei einer Aktion der "Letzten Generation" zu wütenden Tumulten, Gegenstände flogen. Vor Gericht sollen aber zunächst nur die Klima-Kleber.

Zum ersten Mal haben sich Aktivisten der "Letzten Generation" in Bamberg auf einer Straße festgeklebt. Sie blockierten am Markusplatz die Kapuzinerstraße und sorgten so für erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen.

Über Stunden war die Innenstadt am Mittwochabend lahmgelegt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken t-online am Donnerstag sagte, hatte die Aktion gegen 17 Uhr mitten im Feierabendverkehr begonnen.

"Letzte Generation" in Bamberg: Dosenwurf auf Aktivisten

Es kam zu Tumulten. Laut einem Reporter, der für Fotos und Filmaufnahmen vor Ort war, versammelten sich 200 bis 300 Schaulustige. Dann wurde es wild. Der Reporter schilderte t-online, wie direkt neben ihm ein Mann an einer Polizeiabsperrung vorbeilief und eine zusammengedrückte Getränkedose in Richtung der "Letzten Generation" schleuderte.

Ob sie jemanden traf, habe er nicht mitbekommen, sagte der Reporter. Der Wurf sei so schnell geschehen, dass er ihn nicht mit seiner Kamera habe filmen können.

"Stinkbomben"-Angreifer kam aus der Kapuzinerstraße

Widerlicher war eine Attacke, die sich bereits zuvor zugetragen haben soll: Ein Angreifer habe offenbar eine Art Stinkbombe auf die Aktivisten geworfen, sagte der Reporter t-online. "Es hat ekelhaft gestunken, es lag ein unangenehm fischiger Geruch in der Luft."

Eine neutrale Augenzeugin habe ihm geschildert, was die Ursache dafür gewesen sei: Aus der Kapuzinerstraße sei ein Angreifer, möglicherweise ein wütender Autofahrer, herbeigerannt. Dieser Mann habe ein Behältnis geworfen – und danach habe sich der Gestank ausgebreitet.

Staatsanwaltschaft: Keine näheren Informationen

Der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken bestätigte t-online, dass es eine Attacke mit einer "Flüssigkeit" gab. Details konnte er zunächst nicht nennen. Er betonte aber, dass es "zumindest keine ätzende Flüssigkeit" gewesen sei.

Später erklärte der Polizeisprecher, möglicherweise sei eine Fischdose geworfen worden. Als Straftat betrachten die Beamten die beobachteten Würfe aber anscheinend nicht: Die Kollegen vor Ort hätten keinerlei strafrechtlich relevante Attacken gegen die Klima-Kleber festgestellt, sagte der Polizeisprecher.

Ob die Staatsanwaltschaft das auch so sieht oder ob sie gegen die mutmaßlichen Gewalttäter ermitteln wird, bleibt auch nach einer Anfrage unklar. Die Staatsanwaltschaft Bamberg teilte t-online lediglich mit, dazu könnten "zum jetzigen Zeitpunkt aus ermittlungstaktischen Gründen" keine näheren Informationen mitgeteilt werden.

Schnellverfahren für Klima-Kleber

Dass die angegriffenen Aktivisten nun vor Gericht sollen, steht hingegen fest. Sechs hatten sich auf der Straße festgeklebt, fünf kamen über Nacht in Gewahrsam. Bei dem sechsten handelte es sich laut Staatsanwaltschaft um einen Heranwachsenden.

Schon am Donnerstag sollen die Aktivisten im Rahmen eines beschleunigten Verfahrens vor das Amtsgericht Bamberg. Ihnen wird Nötigung vorgeworfen.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Telefonat mit einem Sprecher der Polizei
  • Telefonat mit einem Sprecher der "Letzten Generation"
  • Mailanfrage an die Staatsanwaltschaft Bamberg
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