Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Aus für ICE-Werk Eine gute Nachricht für die Umwelt
Das geplante ICE-Werk im Raum Nürnberg ist Geschichte. Und das ist gut so. Die Verkehrswende darf nicht auf Kosten der Umwelt gehen.
Die Entscheidung hatte sich längst abgezeichnet. Zu zögerlich gingen die Pläne zuletzt voran. Zu still wurde es aufseiten der Deutschen Bahn zu dem Thema.
Im Raum Nürnberg wird kein neues ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn gebaut. Die jahrelange Standortsuche blieb letztlich erfolglos, teilte der Konzern am Donnerstag mit.
Obwohl das keine gute Nachricht für die Bahn ist, ist es doch eine gute für die Umwelt. Denn die Verkehrswende darf nicht auf ihre Kosten gehen.
Schon früh wurde klar, dass das geplante Instandhaltungswerk viel Fläche – rund 35 Hektar – benötigen würde. Woher nehmen im von Reichswald umgrenzten Nürnberg, das sowieso schon dicht besiedelt ist?
Die Rodung von wertvollem Wald sollte die Lösung sein. Was für ein fatales Signal das in Zeiten des Klimawandels ist, hatten die Bahn-Verantwortlichen offenbar völlig unterschätzt.
Ebenso wie die Reaktion der Anwohner der favorisierten Standorte am Stadtrand von und rund um Nürnberg. Weil sie ihre Wälder lieben, gingen sie zahlreich und laut auf die Straße, um gegen das geplante Werk zu protestieren.
Für viele gilt nicht mehr: Wirtschaft vor Umwelt
Die vielpropagierte Aussicht auf 450 neue Arbeitsplätze und die versprochene Investition von 400 Millionen überzeugten sie nicht. Eine lang gelebte Gewissheit scheint zu bröckeln. Für viele Menschen gilt eben nicht mehr uneingeschränkt der Leitsatz: Wirtschaft vor Umwelt.
Das merkte nach und nach auch die Politik und entzog dem Projekt schließlich den öffentlichen Rückhalt.
Klar braucht es für die angestrebte Mobilitätswende im Land mehr Züge auf den Schienen und natürlich müssen diese auch irgendwo gewartet werden. Nur sollten sich die Bahnverantwortlichen künftig besser überlegen, welcher Standort dafür auch wirklich geeignet ist. Der Boden von Abertausenden gerodeten Bäumen sollte es jedenfalls nicht sein.
- Eigene Beobachtungen