Kämpfe zwischen Burschenschaften Blutiges Ende bei Fechtduellen – Staatsanwaltschaft ermittelt
Fechtkämpfe zwischen Burschenschaften haben in Erlangen zuletzt ein blutiges Ende genommen. Zwei Teilnehmer verletzten sich am Kopf. Das hat ein juristisches Nachspiel.
Ein möglicherweise illegales Fechtduell bei einer Burschenschaft in Erlangen beschäftigt nun die Staatsanwaltschaft. Ermittler gehen der Frage nach, welche Umstände vorlagen, dass sich zwei Beteiligte solch erhebliche Verletzungen zuziehen konnten.
Für einen 24 und einen 21 Jahre alten Teilnehmer endeten Fechtduelle im mittelfränkischen Erlangen am 10. Februar 2023 blutig. Die beiden mussten wegen schweren Kopfverletzungen medizinisch versorgt werden. Der Rettungseinsatz fand in den Räumen einer Erlanger Burschenschaft statt, wie die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt wenige Tage später mitteilte. t-online berichtete.
Gegen weitere Beteiligte wird deshalb nun ermittelt: Ein 25- und ein 28-Jähriger stehen im Verdacht der gefährlichen Körperverletzung, wie ein Sprecher der Polizei am Freitag sagte.
Ermittlungen wegen Fechtkämpfen: Männer "nicht sehr redefreudig"
Bei dem Vorfall waren den Angaben zufolge mehrere Dutzend Personen anwesend. Für die Staatsanwaltschaft werde es nun darum gehen zu bewerten, inwiefern sich die Beteiligten strafbar gemacht haben, sagte der Sprecher mit Verweis auf eine jahrzehntealte Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH).
Nach dieser sind Körperverletzungen bei Fechtkämpfen nicht strafbar, wenn die Kontrahenten dem Kampf einwilligen. Das ist laut der BGH-Entscheidung aber nicht der Fall, wenn ein Duell allein dem Austragen sogenannter Ehrenhändeln dient. Auf Angaben der Beschuldigten können die Ermittler dabei nicht setzen. Die beiden Männer seien "nicht sehr redefreudig", sagte der Sprecher.
Kurz nach dem Vorfall meldete etwa der Polizeisprecher Zweifel an, ob in diesem Fall Schutzkleidung getragen wurde.
- Nachrichtenagentur dpa