Brautradition in Nürnberg Wirtschaftsreferent: "Ohne auswärtige Brauereien ginge es nicht"
CSU-Politiker Michael Fraas lehnt ein Verbot von Münchner Bier in Nürnbergs Kneipen ab. Die Stadt sei dankbar für Brauereien aus Oberbayern.
Die Nürnberger SPD-Stadträtin Claudia Arabackyj hat vor kurzem für Aufsehen gesorgt, als sie forderte, Münchner Bier aus Nürnbergs Kneipen zu vertreiben und mehr auf heimischen Brauereien zu setzen (t-online berichtete). Die Politikerin forderte außerdem, dass die Stadt Gastro-Immobilien erwirbt und dann an Nürnberger Brauereien weiter verpachtet.
In der "Bild"-Zeitung konterte der städtische Wirtschaftsreferent Michael Faas (CSU) nun den Vorstoß der SPD-Politikerin: Die Stadt habe mit ihrer angespannten Finanzlage, sie ist mit ungefähr 1,5 Milliarden Euro verschuldet, "Mühe, die eigenen denkmalgeschützten Immobilien in Schuss zu halten".
Fraas wies darauf hin, dass es ohne die Investition von auswärtigen Brauereien nicht gehen würde. Die Stadt sei dankbar, dass ortsfremde Brauereien denkmalgeschützte Bauten oft aufwendig und liebevoll sanieren würden. Der Wirtschaftsreferent erklärte, es seien ja nicht nur Münchner Brauereien. Auch der Weißbier-Spezialist Kuchlbauer aus Abensberg sei in der Stadt engagiert.
Nürnberg braucht die Brauereien aus München
Bei der Traditionsgaststätte Marientorzwinger an der Stadtmauer habe man nun, nach dem Rückzug der Nürnberger Brauerei Tucher, einen neuen Partner gefunden. Fraas sagte der "Bild", "wir sind froh, dass wir eine oberbayerische Brauerei gefunden haben, die das Traditionslokal in Erbpacht übernimmt." Und weiter: "Ohne auswärtige Brauereien ginge es nicht."
Der Wirtschaftsreferent will angesichts der Situation in der Stadt demnächst aber einen Biergipfel mit den Brauereien der Stadt ausrichten – was dabei konkret zu erwarten ist, ist noch nicht bekannt. Schließlich sei er ein "großer Fan des fränkischen Bieres".
- bild.de: "Ohne Münchner Bier geht es nicht"