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Nürnberg: "NSU"-Opfer İsmail Yaşar bekommt eigenen Platz


In Gedenken an İsmail Yaşar
"NSU"-Opfer bekommt Platz in Nürnberg

Von dpa
03.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Ein Mahnmal in Nürnberg erinnert an die Opfer des NSU (Symbolbild): Ein Platz wird bald den Namen İsmail Yaşar tragen.Vergrößern des Bildes
Ein Mahnmal erinnert an die Opfer des NSU (Symbolbild): In Nürnberg wird ein Platz nach İsmail Yaşar benannt. (Quelle: Florian Schuh/imago-images) (Quelle: Florian Schuh/imago-images-bilder)
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2005 wurde İsmail Yaşar aus fremdenfeindlichen Motiven von einer terroristischen Vereinigung ermordet. Die Stadt will ein Zeichen gegen Rassismus setzen – und erinnert mit einem Platz an das "NSU"-Opfer İsmail Yaşar, der nun seinen Namen trägt.

In Nürnberg erinnert jetzt ein Platz an das "NSU"-Opfer İsmail Yaşar. Die rechtsextreme Terrorzelle hatte den 50-Jährigen im Juni 2005 in seinem Imbiss gegenüber einer Schule in Nürnberg erschossen. Der İsmail-Yaşar-Platz befindet sich ganz in der Nähe des Tatorts. Zu der Gedenkfeier am Donnerstag sollte nach Angaben der Stadt auch die Familie des Opfers kommen.

Seit vergangenem September erinnert bereits der Enver-Şimşek-Platz an das erste Opfer der Gruppe "Nationalsozialistische Untergrund". Die Rechtsterroristen ermordeten zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen, drei davon in Nürnberg: Neben dem 38-jährigen Blumenhändler Enver Şimşek und dem Imbissbesitzer İsmail Yaşar auch den 49 Jahre alten Änderungsschneider Abdurrahim Özüdoğru.

Nürnberg: Mordserie wird weiter untersucht

Nach dem Mord an İsmail Yaşar geriet die Familie des Opfers nach Angaben der Stadt selbst ins Visier der Ermittler, die Kontakte ins Drogenmilieu vermuteten. Es gab Durchsuchungen des Imbiss, seiner Wohnung und eines Spielplatzes in der Nähe, die aber ergebnislos blieben. Erst sechs Jahre später stellte sich heraus, dass der Familienvater Opfer des "NSU" geworden war.

Mit der rassistischen Mordserie und möglicher Verbindungen des "NSU" zur bayerischen Neonazi-Szene beschäftigt sich nun auch ein zweiter Untersuchungsausschuss im bayerischen Landtag, der im Mai erstmals zusammenkam. Im Bund und in mehreren Bundesländern gab es bereits Untersuchungsausschüsse, die sich mit Ermittlungspannen und -fehlern der Behörden beschäftigten. Nach wie vor sind aber viele Fragen offen, insbesondere auch, was mögliche weitere Hintermänner und Unterstützer der "NSU"-Terroristen anbelangt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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